Freitag 29. März 2024
Liturgiebörse

Gedanken zum Pfingstfest / Predigt

Taube Heiliger Geist

Anregungen für eine Pfingstpredigt

Ruach, Spiritus
Das hebr. Wort für Geist, ruach, bedeutet Atem, Hauch. Der Auferstandene hauchte seine Mannschaft am Ostersonntag an: er hat sie nach dem Karfreitagsschock wiederbelebt, ähnlich wie bei einer Mund-zu-Mund-Beatmung.
Ruach ist ein weiblicher Begriff. Wenn Jesus in seiner Muttersprache vom Hl. Geist redet, kann damit die frauliche, lebenspendende Seite Gottes gemeint sein; die einende Kraft, die Harmonie.
Vom lat. Begriff für Geist, spiritus, kommt unser Wort „Sprit“. Der Hl. Geist als Treibstoff, der uns zu geistvollen Gedanken und liebevollen Handlungen antreibt.

Die vielstimmige Melodie
Vielstimmig statt eintönig – das ist die Wirkung des Pfingstgeistes. Es braucht das Hören und Ernstnehmen der anderen Stimmen, damit ein Wohlklang entsteht. Der Hl. Geist ist gleichsam der Chorleiter, der die vielen Stimmen, auch die kritischen Stimmen, zu einer schönen Melodie zusammenfügt.

Taube
Nicht jeder Vogel, den jemand hat, darf mit dem Geist gleichgesetzt werden! Die Taube ist Sinnbild für Reinheit und Frieden. Wenn also reine Absichten und Friedensgedanken uns bewegen, ist es offensichtlich der Hl. Geist, der sich niedergelassen hat, der sich aber nicht festkrallt wie ein Geier. Die Taube ist der orientalische Liebesvogel: die Zuneigung, die von einem zum anderen gleitet...

Jeder hörte sie in seiner Sprache Gottes große Taten verkünden
Das ist der Pfingstauftrag: so zu verkünden, wie jeder es verstehen kann.
- der Säugling braucht im besonderen die Körpersprache, die Nähe und Wärme der Eltern;
- heranwachsende Kinder, die Bildersprache: das Vor-Bild der Erwachsenen;
- wir Christen haben eine Zeichensprache: die Sakramente sind Zeichen von Gottes Nähe und seiner Mitgehkraft;
- eine ganz leicht verständliche Sprache ist die Schöpfung, die uns Gottes Wesen und Schönheit illustriert.

Gottes Geist in allen Menschen
Überall, wo jemand etwas von der Wahrheit erkennt bzw. etwas richtiges tut, kann das Wehen des göttlichen Geistes angetroffen werden. Das II.Vat. hat sich zu der Formulierung durchgerungen, dass auch andere Kirchen und Religionen „nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.“

03.06.2003, Pfr. P. Mag. Arno Jungreithmair

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