Frühjahrskonferenz der KMB in Graz am Tag des Heiligen Josef: Glauben und Handeln

Nach einem umfassenden Bericht der Aktivitäten der letzten sechs Monate aus den verschiedenen Arbeitsgruppen und diözesanen Männerbewegungen diskutierten die Mitglieder der diözesanen Vorstände der KMB mit dem Direktor der Caritas Graz-Seckau und ehemaligen Caritas Präsident, Franz Küberl. Schwerpunkt der Diskussion war die Umsetzung des Glaubens im Handeln.
„Handeln und Glauben ist der Kern des Auftrags der Katholischen Männerbewegung. Das Fundament des Glaubens ist die Frage, wer mein Mitmensch ist. Küberl zitierte die biblische Geschichte von Kain und Abel: „Bin ich der Hüter meines Bruders?“ das ist ein Zentralmotiv für großes Leid auf der Welt“, so Küberl.
„Jesus wollte die Entkainisierung der Welt! Nach Lukas 4,18 ist eine der zentralen Botschaften in der Predigt aus der Synagoge in Nazaret enthalten „Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagene in Freiheit setze“. Diese Botschaft Jesu sei einer der zentralen Punkte, mehr im Jahr der Barmherzigkeit. Die Liebe zum Nächsten beginne mit der Hilfe: wichtig ist es, sofort, präzis und nachhaltig zu helfen.
Küberl stellte die zukünftigen Herausforderungen für Männer vor: neben der demographischen Entwicklung, das Problem der Erwerbslosigkeit und den Diskussionen zur Flüchtlingsproblematik betonte Küberl, dass Solidarität und Gerechtigkeit wichtig für das Glauben und Handeln seien.
„Ungerechtigkeit entsteht durch zwei Dinge: durch Tun und durch Unterlassen; Leben geht nur miteinander und nicht gegeneinander“, so Küberl, der den indischen Wirtschaftswissenschaftler und Nobel-Preisträger Amartya Sen zitierte. Als Abschluss seines Referates lud Küberl die Mitglieder der KMBÖ u.a. ein, Verantwortung zu übernehmen, Dialogbereit zu sein und Zivilcourage zu zeigen.
Als Vorbild der Einheit von Glauben bezeichnete Bischof Krautwaschl das Handeln des Hl. Josef: "Wiewohl wir vom Hl. Josef nicht viel aus den Heiligen Schriften der Bibel wissen. Eines ist dennoch klar: er war keiner, der seinen Glauben versteckt hat." Er habe mit seiner Familie "einiges auf sich genommen. Ich traue mir zu behaupten, dass das Vertrauen und damit der Glaube an Gott ihm erst die Möglichkeit eröffnet hat, so zu agieren".
