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Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
31 Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten – dieser Sabbat war nämlich ein großer Feiertag —, baten die Juden Pilatus, man möge ihnen die Beine zerschlagen und sie dann abnehmen.
32 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.
33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,
34 sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus.
35 Und der es gesehen hat, hat es bezeugt und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubt.
36 Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.
37 Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.
Wir brechen einander das Herz –
und Du kommst uns entgegen,
schickst den Himmel auf die Erde.
Wie sollten wir nicht bereit sein
für Dein Entgegenkommen?
Wir versteigen uns in uns,
Du gehst uns
in den Abstiegen nach,
den Verlorensten suchst Du,
dem Vorangegangenen
bist Du längst voraus!
Wir rufen danach, gehört zu werden,
und verlieren im Lärm
die Zusammengehörigkeit.
Der Gehorsam der Gerechtigkeit
ist verschwunden.
Schick den Himmel, such mich!
Hilf mir, bereit zu werden,
bereit zu sein!
Geh uns mit Deiner Kraft voran!
Komm uns
mit Deinem Geist entgegen!
Finde mich, brich mein Herz auf!
Kann ich dich finden?
Ernst Gansinger