KZ Außenlager Ternberg
Seit dem Jahr 2008 bemühen wir uns als katholische Jugend um eine gute, lebendige Erinnerungskultur und fordern auf, wachsam zu bleiben, um sicherzustellen, dass sich die Schrecken des Nationalsozialismus nie wiederholen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die Erinnerung aufrecht zu erhalten. Nicht um anzuklagen, nicht um zu verurteilen, sondern, um Wachsam zu sein, so die Initiatorin, Anita Buchberger, des Gedenkraums in Ternberg.
KZ-Außenlager Ternberg
Das KZ-Außenlager Ternberg wurde im Mai 1942 eingerichtet und war ein abgetrennter Teil eines im Jahr 1939 erbauten Lagerkomplexes, in dem Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter sowie zivile AusländerInnen und inländische Arbeitskräfte untergebracht waren.
Das Lager befand sich außerhalb des Ortes und oberhalb der heutigen Eisenbundesstraße. Untergebracht wurden die KZ-Häftlinge in sechs Baracken, welche mit einem Stacheldrahtzaun umgeben und von Wachtürmen gesichert waren. Von dem Lager ist noch die ehemalige KZ-Küchenbaracke vollständig erhalten.
Der Häftlingshöchststand betrug 406, die KZ-Häftlinge waren ausnahmslos "Rotspanier", Teilnehmer des spanischen Bürgerkrieges von 1936 bis 1939, welche auf der republikanischen Seite gegen das faschistische Franco-Regime gekämpft hatten. Lagerältester war - wie schon in Vöcklabruck, dem Lager, woher die Insassen überstellt worden waren – „Cäsar“, der Spanier César Orquin. An Todesopfern sind 14 spanische KZ-Häftlinge bekannt, daneben gab es auch zehn Tote unter den Kriegsgefangenen, den Zwangsarbeitern, den Strafgefangenen aus der Strafanstalt Garsten und den Zivilarbeitern.
Die Häftlinge wurden sowohl zum Bau des Kraftwerks in Ternberg als auch zum Straßenbau eingesetzt. Die Bauarbeiten für das Kraftwerk begannen bereits im Oktober 1941, hierfür wurden anfangs Kriegsgefangene, Strafgefangene, zivile Ausländer und ganz wenige inländische Arbeitskräfte eingesetzt. Mitte Mai wurden für diese Arbeiten die KZ‐Häftlinge aus dem Außenlager Vöcklabruck nach Ternberg überstellt.
Als Lagerleiter wird u. a. der spätere berüchtigte Lagerführer des KZ Ebensee Anton Ganz genannt, der von Ende 1942 bis Mai oder Juni 1943 das KZ Ternberg leitete.
Die Einstellung der Bauarbeiten am Kraftwerk erfolgte im September 1944 aufgrund der kriegswirtschaftlichen Situation, und am 18. September 1944 wurde das KZ-Außenlager Ternberg aufgelöst. Die noch im Lager verbliebenen 395 Häftlinge überstellte man ins Konzentrationslager Mauthausen.
An der ehemaligen Küchenbaracke befindet sich heute eine Gedenktafel, im Kellerbereich der Baracke wurde 2008 von der katholischen Jugend des Dekanates Weyer (nun Pfarre Ennstal) ein Gedenkort eingerichtet. Einmal im Jahr, meistens Anfang Oktober, findet eine Gedenkfeier statt, die von der katholischen Jugend der Region Ennstal organisiert wird.
Hier gehts zur Seite des Mauthausen Komitee Österreich - KZ Außenlager Ternberg.