Wem und woran glauben?
Als Referent konnte AssProf. MMag. Dr. Martin Dürnberger gewonnen werden. Dürnberger stammt aus Maria Neustift und somit war dieser Vortrag auch ein ganz besonderer - ein "Heimspiel".
Gute 70 TeilnehmerInnen nützten diese Gelegenheit in ungezwungener Atmosphäre zusammen zu kommen und hörten den Ausführungen des Referenten gespannt zu.
In einem Dreischritt tastete sich Dürnberger an das große Thema der Glaubwürdigkeit heran.
Anamnese - Diagnose - "Therapie"
Was ist Glaubwürdigkeit und warum ist sie wichtig?
- Glaubwürdigkeit ist ein positiver sozialer Status, den wir anderen Menschen zuschreiben.
- Wenn jemand glaubwürdig ist, ist er es wert, dass wir ihm vertrauen - dann können wir uns verlassen - sozialer Kitt - das hält Gesellschaften zusammen.
- Glaubwürdigkeit hilft uns, uns in der Welt und im Leben zurecht zu finden. Wenn wir uns auf das Urteil von anderen verlassen können und wollen, dann finden wir uns zurecht und wissen, woran wir sind.
Konsequenzen: wenn es an Glaubwürdigkeit fehlt, - in einer Gesellschaft oder in der Kirche, dann fehlt der soziale Kitt, die Gesellschaft geht auseinander und es fehlt auch an Orientierungsmöglichkeiten in Fragen, wo man sich selbst nicht ausreichend auskennt. In vielen Dingen sind wir auf "Experten" angewiesen und müssen diesen vertrauen.
Glaubwürdigkeit ist wichtig, weil:
geistesgeschichtlich klar wird, dass Glaubwürdigkeit nicht einfach blind zugesprochen werden sollte! Ebenso ist sie wichtig, weil es innerhalb von pluralen Gesellschaften "Entfremdungserfahrungen" gibt - aber man Glaubwürdigkeit braucht, um eigene Positionen durchzubringen und Glaubwürdigkeit ist wichtig, weil die Komplexität der Herausforderungen großen Orientierungsbedarf erzeugt.
Im Anschluss an das sehr gute Impulsreferat konnten die Gäste noch Fragen an den Referent stellen und so noch weiter in dieses große und sehr wichtige Thema eintauchen.