Pfarrer P. Johannes zum Fest des Weihetages der Lateranbasilika
„Die dem allerheiligsten Erlöser und seit dem 12. Jahrhundert auch dem hl. Johannes dem Täufer geweihte Lateranbasilika ist die älteste Papstkirche und führt den Titel Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises.“ (Zitiert nach dem Schott.) Wichtig ist allerdings, dass nicht das Gebäude in Rom, sondern das aus lebendigen Steinen und durch den Heiligen Geist zusammengehaltene „Haus“, dessen Grundstein Jesus Christus, der Auferstandene, selbst ist, gefeiert wird. (Dieses Bild steht hinter dem Text des Liedes „Ein Haus voll Glorie schauet…“.)
Ein weiteres Bild ist der mystische Leib des auferstandenen Herrn Jesus Christus, der durch die vielen Glieder in der Welt erfahrbar wird und besonders in den Sakramenten aufleuchtet, dessen Haupt aber der österliche Herr selbst und dessen Leben der Heilige Geist ist.
Im II. Vatikanischen Konzil wurde zusätzlich das Bild vom pilgernden Volk Gottes entfaltet, das auf die himmlische Herrlichkeit zugeht, und dem der Auferstandene vorausgeht. Dieses Volk Gottes ist vom Heiligen Geist durchdrungen, es gibt darin aber Vorreiter und auch Nachzügler, die aufeinander Rücksicht nehmen sollen.
Eine grundlegende Aussage muss uns aber zu denken geben: Man kann nicht allein Christ sein!
Wir verdanken unseren Glauben vielen Menschen, die uns diesen vorgelebt und uns dafür begeistert haben (mit allen Einschränkungen und Problemen, früher auch durchaus mit politischem und gesellschaftlichem Druck! Die Kirche ist mit vielen Wunden übersät, die sie sich selbst geschlagen hat. Machtgier, Geldgier und Angst haben das Bild der Kirche furchtbar entstellt, und das Bild des gegeißelten, mit Dornen gekrönten und ans Kreuz geschlagenen Herrn Jesus Christus verdeutlicht das Aussehen dieser Kirche.)
Dennoch bleibt unsere Aufgabe, einander im Glauben zu stärken, miteinander zu beten, zu feiern und uns in Liebe und Caritas in unseren körperlichen und charakterlichen Schwächen anzunehmen und zu unterstützen, und zwar weltweit.