Pfarrer P. Johannes zum 10. Sonntag im Jahreskreis
Die Antwort Jesu ist eine deutliche Antwort auf die Lebenshaltung auch unserer Zeit. Zu bedenken ist dabei immer die Grundaussage Jesu im Markusevangelium: Das Reich Gottes ist schon nahegekommen. Umkehr, und Glaube an diese frohe Botschaft sind dringend nötig! Eine absurde Abwehrhaltung macht sich aber bemerkbar. Obwohl es keine Hoffnung gibt, betonieren sich gerade die „normalen“ Menschen in eine Lebenshaltung ein, in der sie sich sicher fühlen, und sind nicht bereit, auf das, was ansteht, zu reagieren. Es handelt sich offensichtlich um einen Verdrängungsmechanismus. Um die Worte Jesu nicht ernst nehmen zu müssen, erklärt man ihn für verrückt oder man meint, hier wäre ein böser Geist am Werk.
Jesus deutet zuerst an, dass sein Heilswirken – all die Dämonenaustreibungen und Heilungen - ein unermüdlicher Kampf gegen das Wirken der dämonischen Kräfte in der Welt sind. Zu unterstellen, dass dies selbst ein dämonisches Wirken sei, ist absurd. Die bösen Kräfte werden doch nicht gegen sich selbst kämpfen, das dunkle Wirken wird sich ja nicht selbst zerstören. Hier muss also eine andere Macht wirken.
Das Wort von der Sünde gegen den Heiligen Geist – so verstehe ich es – richtet sich gegen die wohlüberlegte und bewusste Ablehnung aller Umkehr, obwohl diese sogar der gesunde Hausverstand nahelegt. Wenn jemand schon erkennen konnte, dass seine Lebenshaltung falsch ist, und er aber nicht zur Korrektur bereit ist, hat alle göttliche Gnade keine Chance, Heil zu wirken. Es gibt sie, die klare Erkenntnis, was jetzt zu tun ist, die man aber ausblendet, um sein Leben nicht ändern zu müssen. Das ist zwar unerklärlich, es bestimmt aber weitgehend das Leben unserer Gesellschaft. Das ist wie bei einem, der festgestellt hat, dass er in die verkehrte Richtung fährt, aber trotzdem im Zug sitzen bleibt, weil es gerade so bequem ist.
Im letzten Absatz redet Jesus von den wahren Verwandten. Wieder sind es die Angehörigen seiner Sippe, die auf Jesus einwirken und sein Verhalten beeinflussen wollen. Man darf aber angesichts des nahegekommenen Gottesreiches nicht alles beim Alten lassen. Man darf nicht beim Herkömmlichen bleiben. Jetzt ist eine radikale Kurskorrektur gefordert.
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