Das Brot des Lebens ist nicht privat
Einen neuen Lobgesang haben sie
angestimmt, denn alles werde gut,
sagen sie, wenn es nur PRIVAT wäre.
Privatinteresse wäre
dem Allgemeinwohl dienlicher als die
Wahrung von Gemeininteressen
sagen sie und erwarten
dass man ihnen solch wirres Gerede glaubt.
Überzeugungen sind Privatsache
und jeder könne die seinen haben,
sagen sie und meinen
dass niemand ihre Privatinteressen
stören möge.
Wenn jeder Wohlstand anhäufe dürfe,
wie er nur wolle, würde jeder
zu seinem Reichtum kommen,
sagen sie und verschweigen,
dass diese Freiheit vor allem
dem Starken und dem Mächtigen,
dem Listigen und dem
Rücksichtslosen dient und dem,
der ohnehin schon hat im Überfluss.
Du bist vor allem Privatperson
sagen sie und meinen nicht
die Person, die ihr Profil gewinnt
im Engagement für de Gemeinschaft,
sondern das gesichtslose Glied
der Masse.
Dein Glück liegt im Privaten
sagen sie und meinen
dass sie keine Schwierigkeiten
haben wollen durch Menschen,
die sich zusammen schließen.
Glaube ist Privatsache
sagen sie und meinen,
dass die Sache Jesu
ihre Kreise möglichst nicht stören solle.
Dagegen halten wir die Erinnerung hoch
an das Brot des Lebens,
das auf die Straße ging
und sich öffentlich wehrte
gegen Gebote, die das Leben
der Menschen in ein Korsett zwingen.
Wir halten die Erinnerung hoch
an das Brot des Lebens
dass die Armen auf der Straße
selig pries und den Satten
in ihren Palästen sein Wehe zurief.
Wir halten die Erinnerung hoch
an das Brot des Lebens
dass Nahrung sein wollte für die Vielen,
weil das Leben allen gehört.
Wir halten die Erinnerung hoch
an das Brot des Lebens
das sich öffentlich hingab
und so ihre Gewalt und ihr Unrecht
bloßstellte.
Wir halten die Erinnerung hoch
an das Brot des Lebens,
das eine Kirche erweckte,
die in die Welt hinaus ging.
Darum gehen wir auf die Straße
um den Menschen heute
das Brot des Lebens zu zeigen.
Gegen das „für mich“
und das „für sich“
der Anbeter des Privaten
erinnern wir an das
„FÜR EUCH“
des Brot des Lebens.
Text u. Foto: Burghard Ebenhöh