Weise sagt man, seien es gewesen ...
Weise sagt man
seien es gewesen
oder Magier
denn es muss schon etwas Zauberei im Spiel sein
wenn gescheite Leute ein Kind aufsuchen
in einem abgelegenen Winkel der Welt -
vielleicht nicht Zauberei, aber ein Wunder ist’s allemal
die Wahrheit im Zauber eines Kindes zu entdecken
oder Könige
weil’s ein königlicher Weg ist
zu denen am Rand
und zu denen, die Gott
nichts als ihre Armut bringen
auf jeden Fall weise ist es
nach dem Blick zu den Sternen
nicht nach ihnen zu greifen
sondern Glanz und Licht
in der einfachen Liebe der Menschen
in einem Elendsquartier zu suchen
UND SO ERSCHEINT HEILIGKEIT UND HERRLICHKEIT
Und indem sie Gold
ihrem Kind-Gott zu Füßen legen,
legen sie allen Reichtum, alles Geld, alle Macht
in die Obhut SEINER Hände zurück
auf dass durch solcherlei Versuchungt
keine Menschenherzen mehr verwüstet
keine Menschenleben mehr zerstört
keine Seelenbande mehr zerrissen werde.
Und indem sie Weihrauch
ihrem Kind-Gott zu Füßen legen,
legen sie alle Sehnsucht der Menschen
nach dem heiligen Zauber
der Welt in ihrer Gott-Berührtheit
in die Obhut SEINER Hände zurück
auf dass diese Sehnsucht nicht länger missbraucht werde
und entstellt von unheiligen Interessen
und damit sich diese Sehnsucht nicht verliere
in leerer Flüchtigkeit und lärmendem Nichts,
sondern ankomme in seiner Einfachheit.
Und in dem sie Myrrhe
ihrem Kind-Gott zu Füßen legen,
legen sie alles Leid einer zerrissenen Welt
ihre Gewalt und ihre Katastrophen
die Krankheit und den Tod
die Ohnmacht und das Versagen der Liebe
in die Obhut SEINER Hände zurück
auf dass ER trage, was im Grunde nicht zu ertragen
auf dass ER umarme, was nur heilt im Angenommensein,
auf dass ER heilt, was Wunde bleibt.
UND SO ERSCHEINT HEILIGKEIT UND HERRLICHKEIT
Text u. Foto: (C) Burghard Ebenhöh