Ich gehe durch meine Erinnerung
Ich gehe durch meine Erinnerung
und denke an Menschen
an den einen Menschen
an Geschichten voller Sehnsucht,
voller Hoffnung und Liebe
und manchmal Verzweiflung.
Ich denke an den einen
an die eine
die für mich die Welt bedeutete
und ich falle in meine Erinnerung
Und ich trage still
an dem Stein, der das Herz erdrückt
habe keine Worte, nur eine Träne zeugt
vom stummen Schrei: WARUM?!
Und ich falle in meine Verzweiflung
und meine Nacht.
Ich gehe durch meine Erinnerung
und finde keinen Sinn an diesem Ende
das auslöschte, was so schön,
Und ich falle in meine Empörung und meine Wut.
Ich gehe durch meine Erinnerung
und werde dankbar für ein Leben,
das mich reich gemacht,
das mir schenkte und dem ich schenkte.
Bilder werden wach
vom Grab, an dem ich immer wieder steh,
von den Blumen, die ich brachte,
vom Licht, dass ich entzündete.
Und ganz langsam
rührt die Zartheit dieser Blumen und ihr Duft
an der Erstarrung meines Herzens.
So zart wie diese Blüte
regt sich die Hoffnung:
Unbesiegbar ist das Leben!
Und ganz langsam
wärmt das kleine Licht dieser Kerze
die Kälte des Herzens.
So klein wie diese Flamme
regt sich die Liebe zum Leben:
Ich bin stärker …
Und ich falle in meine Hoffnung
wider den Anschein.
Und ich falle in die Kraft meiner Liebe,
die dem Tod widerspricht
und meine Erinnerung
geht vorbei an einem Kreuz
vielleicht kunstvoll schmiedeneisern verziert
mit Blumen und Strahlen von Licht
und meine Erinnerung hält inne
ob solchen Widersinns des verklärten Kreuzes
und plötzlich weiß ich:
JA, ICH MUSS DURCH!
JA, ICH KANN DURCH!
ER, der Größere, der Ewige ist es
der meine Hoffnung weckt
und meine Liebe weckt
und meinen Willen zum Leben weckt
und ich falle …
ICH FALLE
IN DIE LIEBENDEN HÄNDE GOTTES!
Text u. Foto: Burghard Ebenhöh