ERNTEDANK
"glaubenswert"
einen Gott zu haben, dem ich alles verdanke?
jawohl:
"glaubenswert" ist es,
zu glauben: Da ist ein Gott -
und ich kann dankbar sein!
Ich verdanke mich.
"Wenn ich nicht dankbar sein könnte ..."
Die Freude darüber,
beschenkt zu sein - unendlich
wäre nicht.
Ich wäre allein.
Die Gewissheit, aufgefangen zu sein,
auch - sollte es denn sein - im Scheitern,
wäre nicht.
Ich wäre allein.
Wenn ich nicht glauben könnte,
dass ich mich verdanke -
ich wäre verloren.
In einer Weite des Universums,
die ich nicht verstehe,
wäre ich verloren,
in der Natur eines Planeten,
die tut, was sie will,
wäre ich verloren,
in Verhältnissen, von Menschen gemacht,
in denen ich keine Rolle spiele,
wäre ich verloren,
im Labyrinth meiner Seele,
das ich nie durchschritten,
wäre ich verloren.
Und welcher ERNTE meines Lebens
wäre wohl Beständigkeit beschieden?
Doch ich darf glauben,
dass ich mich verdanke eine Liebe,
die Möglichkeiten kennt
jenseits meiner Unmöglichkeiten.
Ich darf glauben,
dass der, der so viel ausgesät hat
in meinem Leben
auch Sorge tragen wird dafür
dass seine Saat aufgeht und Früchte trägt
und meinem Leben eine ERNTE geschenkt ist,
über die ich mich freuen darf,
ohne Angst, davon zu verlieren.
Meine Freude, beschenkt zu sein,
lässt meine Furcht schwinden
andere könnten mir nehmen,
was ich so ängstlich hüte.
Meine Freude, beschenkt zu sein,
nimmt mir meinen Neid auf das,
was meinen Schwestern und Brüdern geschenkt ist.
Meine Freude beschenkt zu sein
schenkt mir die Freiheit zu geben und
die Erkenntnis, immer noch genug zu haben.
Meine Freude beschenkt zu sein,
macht meine Konkurrenten zu Schwestern und Brüdern
und lässt mich das Glück erfahren,
nicht allein zu sein.
So werde ich ERNTEN,
was mir geschenkt wurde - was immer geschieht.
"GLAUBENSWERT" ist es,
zu glauben: Da ist ein Gott -
und ich kann dankbar sein!
Text u. Foto: Burghard Ebenhöh