Fürchte dich nicht!
Fürchte dich nicht!
Wenn du hörst und siehst,
dass Menschen verhungern
und andere an Herzverfettung sterben,
dass einer durch seine Arbeit kaum das tägliche Brot verdient
und der andere allein durch seine Zinsen reich wird
dass einer an seinen Überstunden kaputt geht
und der andere keine Arbeit hat,
dass Hiobsbotschaften am Arbeitsmarkt
Freudenbotschaften an den Finanzmärkten sind,
dass die einen im Bombenhagel sterben
und andere mit diesen Bomben ihre Profite machen
und der Ekel in dir hochsteigt
und die Wut oder die Verzweiflung
dann höre auf seine Stimme:
Fürchte dich nicht!
Es kommt der Tag,
an dem ich diesem Treiben ein Ende setzen werde
und diese Welt wie ein Kartenhaus
in sich zusammenfällt.
Fürchte dich nicht!
Wenn du hörst und siehst,
dass jene wieder mehr werden
die Hass schüren und Hetze salonfähig machen
die mit ihrer Saat von Neid und Missgunst Herzen vergiften
und die Angst der Menschen für ihre Zwecke missbrauchen,
wenn es wieder Ausnahmen für Menschenrechte gibt,
Gutmensch zum Schimpfwort wird
und „wir zuerst“ zur Handlungsmaxime
wenn es wieder Sündenböcke gibt für alles und jenes
und die Drathzieher und Profiteuer
in den Villen und Glaspalästen
im Verborgenen bleiben
und dich das alles erschreckt
und dir Angst und Bange wird
dann höre auf seine Stimme:
Fürchte dich nicht!
Es kommt der Tag,
an dem ich diesem Treiben ein Ende setzen werde
und diese Welt wie ein Kartenhaus
in sich zusammenfällt.
Fürchte dich nicht!
Früchte dich nicht!
Bete, wie die ersten Christen es taten:
Herr, komm bald!
Text u. Foto (C) Burghard Ebenhöh