Die Gründung der Pfarre Perg

Eine Pfarrgründung ist ein seltenes und besonderes Ereignis, auch wenn durch die Umstellung auf die neue Struktur in der Diözese Linz jetzt laufend Pfarrgründungen erfolgen. Gemeinsam mit Perg werden fünf weitere Pfarren gegründet. Unsere 14 Pfarrgemeinden sind in einem Jahrtausend entstanden: Naarn und Ried/R. wurden schon 823 erstmals urkundlich als Pfarren erwähnt, existieren also schon über 1200 Jahre. Erst vor 240 Jahren, nämlich 1785, wurde nach der Auflösung des Zisterzienserklosters Baumgartenberg die gleichnamige Pfarre aus den umliegenden Ortschaften neu gebildet. Mit 1. Oktober bilden die bisherigen 14 Pfarren des Dekanates Perg als eigenständige Pfarrgemeinden die neue Pfarre Perg. Der Pfarrvorstand, ein Dreierteam, leitet sie: Pfarrer Konrad Hörmanseder, Pastoralvorstand Josef Froschauer und Verwaltungsvorstand Karl Kriechbaumer. Bischof Manfred Scheuer führt sie am 11. Oktober in der Pfarrkirche Naarn in ihr neues Amt ein. Dazu sind auch Sie sehr herzlich eingeladen.

Pfarrer Hörmanseder: „Ich wünsche den Pfarrgemeinden, dass die Aufbruchsstimmung, die bei den drei Klausuren spürbar war, anhält und viele gemeinsame Ideen umgesetzt werden können. Dabei soll jeder seine Talente und Begabungen entfalten können und auch auf seine Grenzen schauen. Ich möchte auch Mut „zur Lücke“ machen, es darf Altes sterben, damit Neues wachsen kann.“

Worauf kommt es an, dass die neue Pfarre als Einrichtung religiös-christliches Leben in unserer Region in den nächsten Jahren, Jahrzehnten, … ermöglicht, trägt und fördert?

Verwaltungsvorstand Kriechbaumer: „Trotz einer übergeordneten Struktur ist der Erhalt eines hohen Maßes an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der einzelnen Pfarrgemeinden wichtig. Nur so können Räume und Anlässe geschaffen werden, wo Menschen ihren Glauben aktiv leben und die vielfältigen Talente haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefördert werden können. Als große Pfarre Perg treten wir als solidarische Gemeinschaft auf, die die Zeichen der Zeit erkennt und auf Herausforderungen eingeht. Wir wollen den Menschen nahe sein, im Dialog urteilen und gemeinsam unsere Glaubensquellen gut pflegen.“

Pastoralvorstand Froschauer: „Ich sehe die Pfarre Perg als pastoralen Handlungsraum, der das „Seelsorgen“ ermöglicht, trägt und fördert. Christ und Christin sein meint da, die Seele nähren, also den ganzen einzigartigen Menschen, die Körper und Geist „beseelt“, also all-eines in Gott und der Welt ist, nähren. Pfarre, Pfarrgemeinde, gemeinsam Kirche sein heißt dann: für die Seele sorgen, für die eigene wie für die der Mitchrist:innen und der Mitmenschen in Beruf, Schule, Familie, Freizeit, materiell und spirituell, caritativ und sakramental das uns von Christus zugesagte Leben in Fülle zu verwirklichen suchen.“

Pfarrer Hörmanseder: „Wichtig ist es, die Getauften und Gefirmten immer wieder daran zu erinnern, dass sie berufen sind, am Reich Gottes mitzuarbeiten. Die Quellen der Spiritualität, Bibel und Sakrament, sollen Menschen Ansporn und Kraft sein, sich in der Kirche und Welt caritativ zu engagieren. Die Menschen sollen sich in den Pfarrgemeinden beheimatet fühlen und Gemeinschaft, bei liturgischen Feiern und Pfarrfesten, erfahren. Nichts ist selbstverständlich, daher sollte der Dank gegenüber Haupt- und Ehrenamtlichen immer wieder Platz finden.“