Die Errichtung der Pfarre
Die Anfänge der Pfarre sind eng verbunden mit der Burg und Herrschaft Rannariedl, deren Ursprünge in der Mitte des 13. Jahrhunderts liegen. Im Auftrag Passauer Bischöfe errichtet und mit Besitzungen zwischen Donau und Ranna ausgestattet, war die Herrschaft die politisch und wirtschaftlich entscheidende Größe in dieser Gegend. Kirchlich lagen die Kompetenzen bei den Passauer Bischöfen und lokal beim Pfarrer von Gottsdorf. Gewiss gab es auf der Rannaburg seit je her eine Burgkapelle. Sie hatte wegen ihrer Kleinheit kaum Bedeutung über die Burg hinaus. In den Bauernkriegen wird die Rannaburg als Sitz eines lutherischen Predigers genannt und die Pfleger von Rannariedl haben offen mit dem Luthertum sympathisiert. Als Kirchenvögte hatten sie mit dieser Haltung Einfluss auf die Vergabe der erledigten Pfarreien an lutherisch gesinnte Bewerber.
Das erste kirchengeschichtlich bedeutende Ereignis für Rannariedl fand unter der Herrschaft Johann Ferdinand Graf von Salburg statt, der von 1669 bis 1723 auf Rannariedl saß. Er stiftete 1716 eine wöchentliche Freitagsmesse für sich und seine Familie, die vom Pfarrer von Gottsdorf excurrendo in der Burgkapelle Rannariedl gelesen werden musste. Zu diesem Zweck vermachte Johann Ferdinand dem Gottsdorfer Pfarrer zusätzlich den Zehent von 6 Bauerngütern. Im Jahr 1721 wurde auf Wunsch von Pfarrer Achtius Haas der Zehent in eine jährliche 40 Guldenrente umgewandelt, die ihm aus der Rentkasse der Herrschaft Rannariedl ausbezahlt wurde. In den folgenden Jahren wurden die Freitagsmessen in Sonntagsmessen umgewandelt.
Damit wurden die Räumlichkeiten der Kapelle zu klein, sodass Johann Ferdinands Enkel, Johann Gottlieb von Clam eine neue und größere Kapelle errichten ließ. Diese wurde am 29. Juni 1739 von Fürstbischof Josephus Dominik Graf von Lamberg geweiht. Damit war eine seelsorgliche Nahversorgung für die um die Burg liegenden Dörfer geschaffen worden, die ihren Sonntagsgottesdienst nun in der ausreichend großen Burgkapelle mit den geistlichen Herren von Gottsdorf feiern konnten. Nutznießer waren die Bewohner von Niederranna, Schattenthal und Ufer, sowie von Rannariedl – Dorf, Pirath, Hochstraß und Lacken. Für sie war der Weg nach Rannariedl kürzer als nach Hofkirchen, Altenhof oder Gottsdorf.
Gottfried von Clam hielt danach sogar einen eigenen Schlosskaplan. In den darauffolgenden Jahren wurde die Seelsorgstelle aufgewertet, indem nach dem Sonntagsgottesdienst Christenlehre gehalten wurde. 1775 beantragte Landeshauptmann Christoph Wilhelm Graf Türheim vergeblich die Errichtung einer Filialkirche an der Schlosskapelle zur Ermöglichung einer eigenständigen Entwicklung der zur Diözese Passau gehörenden österreichischen Gebiete.
Fürstbischof Firmian trotzte allen österreichischen Bemühungen um Abtrennung seiner ausländischen Gebiete. Wenige Wochen vor seinem Tod stellte sein Rannariedler Pfleger Franz Xaver Lötsch am 22.Februar 1783 einen eigenen Seelsorger für die Schlosskapelle Rannariedl an. Es war der 30 jährige Alberik Mayer aus dem Stift Engelszell. Nach dem Tod des Fürstbischofs am 13.März 1783 beschloss der Passauer Geistliche Rath am 24. März die Auspfarrung der Rannariedler Gebiete, die am 30. Juli 1783 vom Passauer Domkapitel akzeptiert wurde. Treibende Kraft hinter dieser Ereignissen waren nicht pfarrliche Wünsche oder Unzulänglichkeiten in der Seelsorge, sondern der Wille Kaiser Josef II., der auf dieser Kompetenzbereinigung bestand. Ergebnis dieser Anstrengungen war nicht nur die Gründung der Pfarreien Oberkappel, Rannariedl und Kollerschlag, sondern vor allem die Neuorganisation der Diözesen, die Zur Errichtung der Bistümer St. Pölten, Budweis
und Linz führte.
Als Pfarrerwohnung wies man einen Teil der früheren Pflegerwohnung an. Am 28. Jänner 1785 wurde die kaiserliche Entscheidung vom damaligen Papst Pius VI akzeptiert und die Diözese Linz unter Bischof Anton Graf von Gall auch kirchenrechtlich errichtet. Damit wurde Rannariedl kirchenrechtlich eine Pfarre.
Die Einrichtung der Pfarrkirche wurde aus dem in Linz befindlichen Lager von liturgischen Gerätschaften aus aufgehobenen Klosterkirchen genommen: Der Altartisch aus Salzburger Marmor stammt aus der aufgelassenen St. Barbara - Kirche in Linz, der Tabernakel aus der St. Xaver -Kapelle im jetzigen Postgebäude in Linz, welches früher das Jesuitenkolleg war. Im Jahre 1836 baute Josef Breinbauer aus Ottensheim eine Orgel, die 1868 durch zwei Register erweitert wurde. Der Friedhof oberhalb der Bastei wurde im Mai 1842 eingeweiht.
Die ersten 40 Jahre der Pfarre verliefen eher friedlich, solange die Herrschaft Rannariedl im Besitz des Bischofs von Passau verblieb, dann 1803 an den Kaiserhof in Wien überging. Im Jahr 1823 aber kam die Herrschaft in privaten Besitz. Der letzte kaiserliche Pfleger von Rannariedl, Prunner von Prunnberg, erwarb die Herrschaft.
Damit begann ein jahrzehntelanger Streit um die Nutzungs- und Eigentumsrechte der Pfarrkirche und der Pfarrer von Rannariedl. Erst durch einen grundbücherlichen Vertrag mit den Herrschafts- besitzern Aloisia und Bernhard Hanß am 28. Oktober 1899 konnten die Auseinandersetzungen einigermaßen beigelegt werden. Die Jahrzehnte dauernden, zermürbenden Konflikte hatten schon 1871 Pfarrer Petrus Hödlmoser zu einem Schreiben an Bischof Franz Josef Rudigier veranlaßt, in dem er den Bau einer Kirche und Schule im Mittelpunkt der Pfarre in Pireth vorschlug. Die Ausführung dieses Plans scheiterte jedoch an Uneinigkeit in der Pfarre.
1868 wurde durch Jesuiten die erste heilige Mission gehalten .
1869 erhielt die Pfarre einen Kreuzweg, der auch aus einer aufgelösten Klosterkirche stammt und von Franziskanern eingeweiht wurde.
1870 wurde vom Maler Otto Paar aus Linz ein Hochaltarbild angeschafft und aus der Hinterlassenschaft eines Lehrers an der Schule Rannariedl, Jakob Bernegger, bezahlt. 1880 wurde über der Sakristei ein eigener Glockenturm errichtet, in den die Glocken und die Turmuhr vom Schulturm übertragen wurden. Zur Jahrhundertwende wurden größere Renovierungen und Neuanschaffungen in der Schloßkirche getätigt. Unter anderem wurden eine Lourdes - Statue angekauft, die heute in der neuen Kirche in Pühret steht, eine Herz Jesu Statue, die in der Schloßkirche verblieben ist, und eine neue Kirchenuhr angeschafft. Die letzte erwähnenswerte Verbesserung an der Schloßkapelle geschah zu Silvester 1909. Zwei neue Kirchenfenster aus antikem Kathedralglas wurden eingesetzt . Am 25. Juni 1910 weihte Bischof Rudolf Hittmair den Hochaltar mit dem von Bischof Doppelbauer gespendeten Altarstein neu ein.
Die Seelsorger der Pfarre:
Mit der kaiserlichen Errichtung der Pfarre Rannariedl wurde der Engelszeller Zisterziensermönch P. Augustin Lakenberger zum ersten Seelsorger der Pfarre bestimmt. Nach fünf Monaten wurde er von seinem Mitbruder P. Alberik Mayer abgelöst, der schon vor der Pfarrerrichtung vom Pfleger von Altenhof als Seelsorger angestellt war. Er wirkte bis 1785 in der Pfarre und wurde dann Kooperator in Engelhartszell.
Nach der kirchenrechtlichen Errichtung der Pfarre im Jahr 1785 wurde P. Matthäus Stockinger, ebenfalls Zisterzienser aus Engelszell, als erster Pfarrer von Rannariedl eingesetzt. 1786 wurde das Stift Engelszell durch Josef II aufgehoben und Rannariedl wurde so die endgültige Heimat für Pfarrer Stockinger, der nach 24 jähriger Amtszeit am
1810 kam Franz Seraf Huebner als Seelsorger nach Rannariedl, blieb aber nur bis 1812 hier und kam dann als Pfarrer nach Kollerschlag.
Ihm folgte als Kurat Georg Blum, der ebenfalls nur zwei Jahr amtierte und in Linz verstarb und sein Vermögen der Pfarrarmenstiftung Rannariedl vermachte.
1814 kam der damalige Kooperator von Pfarrkirchen Philipp Kogler nach Rannariedl, womit die Pfarre wieder einen eifrigen und sagenumwobenen Seelsorger erhielt. In seiner Amtszeit brachen die Streitigkeiten mit den Besitzern der Herrschaft Rannariedl aus, die seine Seelsorgearbeit schwer belasteten. Philipp Kogler starb fast völlig erblindet am 16. Oktober 1827 während der Feier der hl. Messe im Alter von 86 Jahren und wurde neben Matthäus Stockinger im Friedhof Rannariedl beigesetzt.
Ihm folgte Leopold Zollner als Seelsorger, der jedoch schon 1831 nach Pucking kam. Ebenfalls nur kurze Zeit war Franz Andorfer als Geistlicher hier tätig. Er ging 1834 durch einen Pfründentausch nach Waldkirchen am Wesen und starb 1865 in Sarmingstein.
Ihm folgte Franz de Paula Zach als neuer Pfarrer von Rannariedl
Er wirkte 18 Jahre hier, kam im Dezember 1852 als Pfarrer nach Spital
am Pyrn und starb 1861 in Mitterkirchen.
Im Februar 1853 wurde Andreas Treml als neuer Pfarrer investiert. Dieser kam 1857 nach Engelszell, später nach St. Ägidi, wo er 1855 starb. Im September 1857 wurde Johann Leo Humer Pfarrer und ging 1863 nach Arbing, wo er 1871 verstarb.
Mit Petrus Hödlmoser erhielt Rannariedl im Oktober 1863 einen weit blickenden und erfolgreichen Pfarrer. Neben der Verschönerung der Kirche und seinen mutigen Auseinandersetzungen mit der Schloßherrschaft setzte Hödlmoser wichtige seelsorgliche Akzente. Er hielt zwei Volksmissionen ab, errichtete die Standesbündnisse
( Jungfrauen, Ehemänner-, und Weiberbund), führte die Andacht zum heiligsten Herzen Jesu am 1. Sonntag im Monat ein und erwog auch einen Kirchenneubau in Pireth. Anfang Juli 1884 kam Petrus Hödlmoser als Pfarrer nach Altenfelden, wo er später Dechant wurde.
Der Cooperator von Sarleinsbach Leopold Schwarzbauer kam als Provisor nach Rannariedl.
Am 11. Dezember 1884 wurde der bisherige Expositus von Wesenufer, Franz Blaszellner, als Pfarrer von Rannariedl installiert. Mit ihm beginnt die Chronik der Pfarre sowie die Ausarbeitung eines Vertrages zwischen der Herrschaft Rannariedl und den Kirchenpfründen. Franz Blaszellner erreichte wie sein Vorgänger große Beliebtheit in der Bevölkerung. Er starb am 28. April 1893 an den Folgen eines Schlaganfalls und wurde im Friedhof Rannariedl bestattet.
Pfarrprovisor wurde der Cooperator von Engelhartszell Franz Hummer. Im August 1893 wurde der bisherige Cooperator von Peuerbach, Josef Killingseder, auf Rannariedl investiert. Dem kränklichen Pfarrer mußten Aushilfen zur Seite gestellt werden: Anton Haberkorn , Cooperator von Sarleinsbach, dann: Ignaz Pointner, der dann nach Hofkirchen versetzt wurde.
In die Amtszeit von Pf. Killingseder fallen die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr und der Musikkapelle Rannariedl. Im September 1895 resignierte er krankheitshalber auf die Pfarre und kam als Messeleser nach Sigharting, wo er ein Jahr später starb. Am Tag seiner Abreise traf der neue Seelsorger, Rudolf Weismann, ein. Er wurde am 21. Jänner 1896 investiert. Auch er war von Krankheit geplagt.
Die feuchten, zügigen Räume im Pfarrhof machten Weismann sehr zu schaffen, ebenso Beleidigungen durch angrenzende Nachbarn. Pfarrer Weismann gründete den Kindheit Jesu Verein und förderte die Herz Jesu Bruderschaft. Am 31. Oktober 1899 resignierte er aus Krankheitsgründen und ging in Pension.
Die Provisur übernahm der Cooperator von Lembach, Erwin Kaftan, der sehr zielstrebig und engagiert seine provisorische Tätigkeit ausübte. In dem halben Jahr seines Dienstes veranlaßte er Verbesserungen in der Kirche, kaufte Statuen und eine neue Kirchenuhr.
Am 28. Juli 1900 wurde er abgelöst durch die Investitur des neuen Pfarrers Michael Leitner, eines ebenfalls einsatzfreudigen Seelsorgers. Er begann seine Amtszeit mit einer Volksmission, für die er als Sponsoren die Eheleute Matheis von der Leithenmühle gewinnen konnte. Auch verschiedene Paramente konnte ausgebessert und neu angeschafft werden. Im Juli 1909 kam er als Pfarrer nach Offenhausen.
Im November desselben Jahres wurde Jakob Peham, bisher Pfarrer von St. Georgen am Fillmannsbach (Bez. Braunau), in Rannariedl investiert . Neben vielen Renovierungsarbeiten in Kirche und Pfarrhof sowie der Restaurierung und Neuanschaffung von Paramenten fällt auch eine Volksmission und die Missionserneuerung in seine Amtszeit. Pfarrer Peham organisierte mehrere Kriegssammlungen für Soldaten und Opfer des Weltkrieges. Nach fünfjähriger Amtszeit kam er im April 1915 nach St. Marienkirchen bei Schärding.
Als Provisor für Rannariedl wurde der Kooperator von Pucking, Johann Rafetseder, bestellt. Dieser beanstandet katastrophale Mängel um Pfarrhof und Kirche herum. Durch den Krieg war alles stehen und liegen gelassen worden. Die Musikkapelle war durch den Kriegsdienst auf 4 Mann, die Feuerwehr auf 8 Mann geschrumpft. Am 3. Juni desselben Jahres kam es bei der Fronleichnamsprozession zum Rannariedler Jungfrauenstreik. Weil ihnen das bisher übliche Mittragen der Muttergottesstatue bischöflich verboten worden war, verweigerten die Jungfrauen ihre Teilnahme an der Prozession.
Oskar Wimmer, Pfarrer von Sigharting, kam im August 1915 hierher. In seine Amtszeit fiel 1917 die Abnahme der Kirchenglocken und Orgelpfeifen zu Kriegszwecken. 1920 wurden die Ortsgruppen Rannariedl der katholischen Frauenorganisation und des christlichen Landarbeiterbundes gegründet und 1921 Mission durch die Franziskaner von Pupping gehalten. 1923 war feierliche Glockenweihe und 1927 Einweihung des Kriegerdenkmals. Für die Pfarre bedeutend war auch die Errichtung des Rannawerkes durch die Fa. Stern & Haferl in den Jahren 1922-25. Pfarrer Wimmer führte wichtige Renovierungen an Pfarrhof und Kirche durch und resignierte am 1. Dezember 1927. Er ging als Benefiziat nach Heiligenstatt bei Friedburg.
Ihm folgte als Provisor der Kooperator von Esternberg, Alois Gierlnger, der nach der Ernennung des neuen Pfarrers für Rannariedl nach Ranshofen geschickt wurde.
Pfarrer Josef Liebl, in St. Roman geboren, wurde am 17. April 1928 installiert und nahm 1929 die Friedhofsrenovierung in Angriff, die 1932 mit der Anschaffung eines neues schmiedeeisernen Tores abgeschlossen wurde. Im Jahr 1931 war Volksmission durch die Franziskaner von Pupping und 1932 bischöfliche Visitation durch Bischof Johannes Maria Gföllner. Pfarrer Liebl war eine streitbare Person und hatte sich auch gerichtlich mit Nachstellungen und Feindschaften auseinanderzusetzen. Im Februar 1936 verließ er Rannariedl und trat in den zeitlichen Ruhestand. 1939 schied er aus dem priesterlichen Dienst und starb am 2. August 1978 in Klagenfurt.
Als Provisor wurde der Kaplan von Waldhausen, Franz Wachter , bestellt. Er führte zusammen mit Bürgermeister Johann Weiß eine Befragung der Bevölkerung über den Bau einer eignen Pfarrkirche durch, die große Zustimmung fand.
Die Ausführung dieses Vorhabens überließ er seinem Nachfolger, Matthäus Machtlinger, der am 28. Oktober 1936 zunächst als Provisor in Rannariedl eintraf und am 1. März auf die Pfarre investiert und am 29. März 1937 installiert wurde. In der Amtszeit von Pf. Machtlinger wurden die Kirche, der Pfarrhof und der Friedhof in Pühret neu erbaut und die Pfarrechte auf die neue Kirche übertragen.
Auch die Ausgestaltung der Kirche fiel in seine Amtszeit. Pfarrer Matthäus Machtlinger hat sein ganzes Gehalt und sein Vermögen in die neue Kirche investiert. In seinen letzten Lebensjahren erblindete er immer mehr und resignierte am 6. Jänner 1978 auf die Pfarre. Bis September 1980 stand er noch als Messeleser zur Verfügung. Nach einem Sturz im Dezember 1980 erholte er sich nicht mehr und starb am 5. Jänner 1981 im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz. Als Administrator der Pfarre wurde Dr. Franz Breid von Niederkappel bestellt. Als Sonntagskurat unterstützte ihn Mag. Markus Rubasch vom Stift Schlägl.
Mit 31. August 1980 wurde der Prämonstratenser Chorherr
G.R. Michael Enzenhofer vom Stift Schlägl auf die Pfarre Rannariedl investiert. Er war zuvor Pfarrer in Peilstein gewesen. In seiner Amtszeit setzte eine Neuorganisation der Pfarre mit religiösen Schwerpunkten ein. Er gründete ein Präsidium der Legio Mariens in Pühret, regte die Entstehung eines Jugendchores an, ließ die Penzensteinkapelle renovieren und führte die Fatimaprozessionen dorthin ein. Weiters wurden der monatliche Gebetstag um geistliche Berufe, der Herz Jesu Freitag und der Herz Maria Sühnesamstag mit den Anbetungszeiten eingeführt, ebenso das Rosenkranzgebet vor der hl. Messe. Neben vielen Renovierungsarbeiten an Gebäuden und Paramenten wurde auch ein Anbau an den Turmeingang errichtet, eine Turmuhr angeschafft und als Verbindung zwischen den zur Pfarre gehörigen Dörfern das Pfarrblatt mit dem wöchentlichen Gottesdienstplan geschaffen. Herr Pfarrrer KsR Michael Enzenhofer resignierte im Sommer 1997 auf die Pfarre und ist seither Pfarrmoderator. Er leitete ab 1. September 1997 zusammen mit dem Diakon Franz Schlagitweit die Pfarre, der die Funktion eines Pfarrassistenten innehat. Mit 1. September 2010 hat der Kämmerer des Stiftes Schlägl, Mag.Markus Rubasch, die Funktion des Pfarrmoderators übernommen, nachdem Michael Enzenhofer ins Stift zurückgekehrt war.
Die Wohltäter der Schloßkirche Rannariedl
Kardinalbischof von Passau Leopold Ernst Firmian spendete 1761 einen barocken Meßkelch mit seinen Initialen, der heute noch an Festtagen in Verwendung ist..
1869 vermachte der Schulmeister Jakob Berneker, der Kirche 200 Gulden. Um dieses Geld konnte ein Hochaltarbild angeschafft werden.
Theresia Matheis ließ 1889 die Monstranz u. die Ewiglichtampel restaurieren, kaufte neue Ministrantenröcke und einen Altarteppich.
1896 kaufte sie ein neues Meßbuch. Schließlich übernahm sie 1901 die Kosten der Volksmission und stiftete zusammen mit ihrem Mann 400 Gulden für die Ermöglichung weiterer Missionen und übergab 200 Gulden für die Pfarrarmenstiftung.
Georg Weiß von Maisreith, Zechprobst, stiftete 100 Gulden für die Kirche.
Johann Frigl, Archivar des Stiftes St. Florian, ließ 1890 einen Kelch vergolden und stiftete 1891 einen neuen Kelch.
Franz Stiegler, Lehrer, spendierte 1892 ein neues harmonisches Altargeläute.
Pfarrer Franz Blaszellner hinterließ 584 Gulden Erbe für die Kirche.
Die Viehböckschen Schwester aus Rannariedl spendierten 1896 ein violettes Meßgewand.
Theresia Kehrer, vulgo Mitterederin aus Eitzendorf, schenkte der Kirche 1896 eine Versehbüchse mit Velum. Zusammen mit Josef Leitner, Bauer in Dorf, finanzierte sie 1900 den Ankauf der Lourdes Statue.
Die Lugerischen Schwestern kauften im selben Jahr die Herz Jesu Statue, die in der Schloßkapelle verblieben ist.
Bernhard Hanß, Schloßbesitzer, ließ 1901 auf seine Kosten den Friedhof renovieren und das Leichenhaus neu erbauen.
Anna Gabriel aus Kramesau 5 und Herrschaftsinhaber Ludwig Praehofer stifteten 1909 zwei neue Kirchenfenster aus antikem Kathedralglas, die ihre Namen tragen.
Die Wundsamgeschwister aus Eitzendorf gaben 200 Kronen für einen neuen Vespermantel und einen hölzernen Corpus für das Missionskreuz.
Josef Leitner, gewesener Bürgermeister, kaufte 1913 einen neuen Baldachin um 200 Kronen.
Dr. Mathilde Liggert (von Urban), Schloßbesitzerin, schenkte der Kirche im selben Jahr einen Glasluster mit 6 elektrischen Birnen und ein silbernes Aspergil.
Pfarrer Jakob Peham investierte 1914 aus eigener Tasche 100 Kronen für die Orgelreparatur.
Die Wundsamschwestern aus Eitzendorf spendierten 1916 eine neue Kirchenfahne und ein neues Vortragskreuz.
Katharina Jungwirth aus Haitzendorf finanzierte die Volksmission 1937.
Die Mesner der Pfarre Rannariedl:
ab 1783: die jeweiligen Schulmeister von Rannariedl
Leopold Gittinger: + 20. 3. 1900 Rupert Arnezeder: 1900
Alois Musenbichler: 1900 Johann Steindl 1901-1927
Johann und Rosa Steindl Rupert Arnezeder 1927-1931
Leopold Wallner: 1931- 12.1.1951 Adolf Pumberger 1951-1959
Franz Gabriel: 1959- 1978 Franz Schlagitweit 1978-82
Brigitte Feichtenböck: seit 1982
Die Zechpröbste der Pfarre Rannariedl
Josef Öttl in Dorf und Köberl in Eizendorf
Georg Weiß (1887+) und Michael Hofer
Jakob Mairhofer v. Dorf und Josef Matz v. Schattenthal
Johann Mairhofer vonDorf
Peter Lorenz, Häusler in Dorf
Alois Krenn, Bauer in Steinlacken
Georg Falkner, Bauer in Dorf , der blind aus dem Krieg heimkam.
Leopold Wundsam in Pireth
Leopold Krenn, lediger Bauer in Steinlacken
Einführung der Pfarrkirchenräte 1939
Johann Perr, Binder in Dorf 21
Johann Neßlböck, Maurer in Dorf 23
Otto Scharrer, Landwirt in Eizendorf
Franz Schlagitweit, Dorf 23
Franz Gabriel, Dorf 9
Alois Friedl, Steinlacken 8
Alois Weiß , Pühret 1
Franz Stallinger, Pühret 10
Krenn Ernst, Großmollsberg 3
Hans Feichtenböck, Pühret 7
Mag. Franz Heizinger, Eitzendorf 11
Norbert Matheis -Weiß, Haitzendorf 1
Gerhard Mayr, Maisreith 6
Erwin Wallner. Dorf 27
Gerald Stadler, Eitzendorf 24