Der Kreuzweg in Linz-St. Michael von Rudolf Kolbitsch
Literatur: O. A. (Rudolf Kolbitsch), Der Kreuzweg in Linz, St. Michael, v. Rudolf Kolbitsch, Linz o. J. (1957/58).
Erich Widder, Der Kreuzweg von St. Michael / Bindermichl. Künstlerisches Werk von Rudolf Kolbitsch, Linz, entstanden in den Jahren 1957/58. Beschreibung der Kreuzwegtafeln von Dr. Erich Widder mit Kreuzwegbetrachtung von Papst Johannes Paul II., als Erzbischof von Krakau geschrieben für den von Kolbitsch geschaffenen Kreuzweg in Nova Hutta, Linz o. J.
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Der Künstler Rudolf Kolbitsch (1922-2003)
Der am 21. Mai 1922 geborene Künstler lebte in seinem Geburtsort Wels, wo auch eine Straße nach ihm benannt wurde. Zunächst waren die Abscheulichkeiten des Krieges und der gefährdete Mensch im Mittelpunkt seines Schaffens als Grafiker. Später wandte er sich der religiösen Kunst zu. Er stellte die Thematik des Leidensweges Christi und das Wunder der Schöpfung ins Zentrum seiner Werke. Er schuf vorwiegend Auftragsarbeiten für sakrale und sonstige öffentliche Gebäude. Die Entwürfe für Bleiglasfenster in mehr als einhundert Kirchen in Oberösterreich stammen aus seiner Hand. Der Schöpfer des Bindermichler Kreuzwegs verstarb 80-jährig am 7. Feb. 2003.
Ausbildung und Werdegang
Professor Kolbitsch absolvierte nach Abschluss der Goldschmiede-Lehre im Jahr 1941 den Militärdienst, wo er sich 1943 eine dauernde Lähmung des linken Armes zuzog. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung bei Emil Pirchan an der Akademie der bildenden Künste Wien und bei von 1947 bis 1958 bei Karl Hauk, Herbert Dimmel, Walter Ritter und Wolfgang von Wersin an der Kunsthochschule der Stadt Linz.
Seine Fertigkeiten konnte er einerseits bei zahlreichen Kirchengestaltungen und andererseits bei der Herstellung von Werken, die von Museen angekauft wurden, unter Beweis stellen. Er war Mitglied der Wiener Secession und der Künstlervereinigung MAERZ. 1971 erhielt er den Professorentitel.
Seine Laufbahn als Gestalter zahlreicher Kirchenfenster in Oberösterreich begann mit den Fenstern in der Mayrkapelle am Pöstlingberg.
Internationale Beachtung fand Kolbitsch mit 15 Kreuzwegstationen, die er 1976 für die Pfarrkirche Nowa Huta bei Krakau geschaffen hatte. Der damalige Erzbischof von Krakau und spätere Papst Karol Wojtyla machte diese Kreuzwegstationen zum Ausgangspunkt einer in Buchform veröffentlichten Meditation.
Seine künstlerische Laufbahn zeichnet ihn als ausgewogenen Gestalter aus, der keine Experimente eingeht und gleichzeitig gediegene christliche Darstellungsweisen auf Bildern mit und ohne erzählerischem Inhalt anwendet, die sich den unterschiedlichen, meist aber traditionell modernen Kirchenräumen anpassten. Die von ihm angewendete Farbpalette war einmal bunt, dann wieder schwarz.
Kolbitsch gehörte viele Jahre neben Thomas Pühringer und Peter Kubovsky einem künstlerischen Beratungsgremium an, das bei Entscheidungen über die Aufnahme eines Künstlers in das Linzer Atelierhaus des Linzer Stadtmuseums Nordico angehört wird.
Werk
Etwa 170 Radierungen und Stahlätzungen sowie zahlreiche Entwürfe für Glasgemälde, Glastüren und Glasfenster (vor allem in oberösterreichischen Kirchen und sonstigen öffentlichen Gebäuden) stammen von Rudolf Kolbitsch. Darunter auch der Bindermichlicher Kreuzweg (1956-1957/58).
Der Kreuzweg in der Pfarrkirche St. Michael
Bildfolge
Die 14 Bilder des Kreuzwegs aus den Jahren 1956-1957/58 sei im Folgenden kurz vorgestellt:
I.) Verurteilt zum Tode |
Der Mensch Pilatus sitzt zu Gericht über den Gottmenschen Christus. Die Eingrenzung des Pilatus auf dem Bilde soll die Vorstellung eines Thrones versinnbildlichen. Mit wenigen Strichen ist das Gesicht des Römers gekennzeichnet mit seiner Überheblichkeit über das Judentum. In der der Figur des Pilatus ist die Unschlüssigkeit und Verdrehtheit zum Ausdruck gebracht. Nach beiden Seiten ist seine Gestalt-t gerichtet. Die Fußhaltung nach links, die Hände nach rechts. Er weiß um die Unschuld des Angeklagten und gibt dem Begehren des Volkes nach. Er sieht sein Unrecht und will sich rechtfertigen durch die Geste der Händewaschung. Die Gestalt Christi steht im Bereich einer bedrohlichen Dunkelheit. Dieses Dunker hat keine Grenzen nach unten und oben: Christus kann dem Leid nicht mehr entrinnen. Nachdem er es freiwillig auf sich genommen hat, muss er diesen Weg gehen. Über ihm schweben die Zeichen der Passion: Dornenkrone, Geißel und Spottstab. Man sieht seinen Körper schon bis zur Entblößung, und doch ist eine gewisse Verklärung über seiner Gestalt. Der große Unterschied zwischen Christus und Pilatus kommt stark zum Ausdruck. Christus steht vor uns als der große Gott, der das Urteil frei auf sich nimmt. Die Dornenkrone schwebt über ihm, nicht bloß als Zeichen der Pein, sondern wie ein Heiligenschein als Zeichen der Verklärung. |
II.) O heiliges Kreuz |
Der Herr nimmt das Kreuz auf sich und stellt sich damit ganz unter den Willen des Vaters. Diese volle Bereitschaft wird zum Ausdruck gebracht durch die lichte Umkleidung der ganzen Szene, die wie eine Herzform ist. Durch diese Herzform soll angedeutet werden, dass Christus sich ganz zum Opfer bringt. Die Gestalt Christi ist durchlichtet. Obwohl Christus die eine Hand hinter dem Kreuze hat, sieht man sie doch. Auch die Schulterlinie geht durch das Kreuz durch. Damit wollte der Künstler das Materielle ganz zurückstellen. Das Holz ist nur Werkzeug, Christus ist es, der das Opfer bringt. |
III.) Der erste Fall |
Das eine Kreuz, das auf den Schultern des Herrn ruht ist in zwei Phasen dargestellt. Das waagrechte Kreuz ist das geistige Kreuz, das über ihm schwebt, es ist die Kreuzeslast der Sünde der Welt. Das schräge Kreuz ist das Holzkreuz. Nicht das Gewicht des materiellen Kreuzes drückt Christus zu Boden, vielmehr ist es die Sündenlast der Menschen, die er auf sich genommen hat. Durch dieses Doppelkreuz ist auch die Bewegung des Falles angedeutet. Der Rücken ragt in das Kreuz hinein, weil nicht das Holz allein es ist, das ihn niederdrückt. Oben im linken Eck des Bildes sind Flecken: diese bringen das Ungeheuerliche zum Ausdruck, das über ihm schwebt. |
IV.) Begegnung mit der Mutter |
Maria kniet vor ihrem Sohne in einem Bereich des Hellen, des ganz Reinen. Sie ist die Unbefleckte, die keine Schuld hat an diesem Weg. Ihr ganzer Körper ist wie ein Gefäß („Du geistliches Gefäß“, „du ehrwürdiges Gefäß“ ...). Ihre Hände ragen aus dem Bereich heraus und sollen das Geben und Helfen zum Ausdruck bringen. Das Antlitz Christi ist voller Tränen, Schweiß und Blut. Er hat Mitleid mit der Mutter. Maria ist aber zu keiner Träne fähig und das ist das größere Weh. Es ist die Erstarrung im Schmerz. Ihr Kopf ist ganz nach rückwärts geworfen und schaut von unten hinauf, sodass der Kopf fast für sich steht. Realisiert sind die Hände, aber nicht mehr, wie die Hände herauskommen. Hände und Füße werden zum Symbol, aber nicht zur Funktion. Mutter und Kind sind verbunden durch das Kreuz, Christus selber wieder ist ganz eng verbunden mit dem Kreuz. Er ist im Kreuz und das Kreuz um ihn. Der Körper ist nur angedeutet. |
V.) Simon von Cyrene |
Der Hintergrund auf diesem Bild ist aufgelöst. Oben im linken Eck sehen wir schon das Kreuzt auf dem Christus angenagelt ist, mit dem Zeichen des Lanzenstiches. Dieses Bild soll den Beschauer des Kreuzweges aufrütteln und ihn mahnen an das Ende dieses Weges, an die Funktion des Kreuzweges: an den Opfertod des Herrn. Christus ist wieder mit dem Kreuze ganz anders verbunden wie Simon. Die Haltung der Hände von Simon ist gebend und helfend. Es ist nur die Symbolik des Helfens angedeutet, nicht dass erschwer trägt. Die größere Last bleibt Christus. Das Antlitz Christi zeigt schon Zeichen der Auflösung, während das Gesicht des Simon wie das eines Bauern ist, eines gläubigen Menschen mit offenen Blick. Simon weiß nicht, was vorgeht. Er wurde genötigt, tragen zu helfen, weil er ein Mensch der Arbeit ist, Aber weil er ausersehen wurde, mitzuhelfen, ist er ein Auserwählter geworden. Das Kreuz Christi ist umgeben von großen, lichten Balken, um das Kreuz größer erscheinen zu lassen. Diese Ausweitung des Kreuzes durch diese lichten Balken soll die Schwere des Kreuzes erkennen lassen. Wenn ich etwas Schweres trage, wird es mit der Zeit immer schwerer, so auch das Kreuz für den Herrn. |
VI.) Das Schweißtuch |
Der Künstler wollte nicht einen Kopf darstellen, der den Abdruck wie eine Photographie wiedergibt. Das Gesicht ist aufgelöst, die Dornen und Wundmale sind auf das Tuch übergegangen, der Mund scheint geöffnet, die Augen sind weit aufgerissen, schreckhaft. Und doch hat das Ganze etwas von einem Haupte. Das Antlitz ist voller Schmerzen, dabei hat es etwas Göttliches. Wir sehen nichts von Veronika, nicht, wie sie ihm das Tuch reicht, sondern es ist einfach das Tuch da. Veronika hat ihm das Tuch gereicht, damit er sich abtrocknen kann. Und zum Dank ist der Abdruck seines heiligen Antlitzes geblieben. Die Liebe des Menschen wird von Gott erwidert. |
VII.) Ein neuer Sturz |
Die ganze Umgebung dieses Bildes wird dunkler. Dieser Fall ist schwerer als der erste. Das Leid greift tiefer. Doch das Kreuz ist leuchtendes Symbol. Das helle Kreuz ist das Zeichen der Erlösung, das dunkle ist das Kreuz des Leidens, das Christus trägt. Beide Kreuze zusammen drücken die Bewegung aus, den Fall. Der Mensch soll gezwungen werden zu einer Kreuzschau, nicht zu einer Schau, wie da ein Körper zusammenfällt. Es ist nicht eine Illustration der Tätigkeit, es soll erreicht werden, dass der Fall als solcher angedeutet wird. Es genügt nicht, dass man sagt: Christus fällt ein zweites Mal unter dem Kreuze, sondern der Betrachter soll aufgerüttelt werden durch diesen Weg des Kreuzes. Durch dieses Opfer kommt die Erlösung der Menschheit. Das Kreuz wird immer schwerer, die Sünden der Menschen werden ja getragen. Der Kopf des Herrn ist nach oben gerichtet, als wollte er den Vater fragen, ob das notwendig ist. |
VIII.) Weinende Frauen |
Die Frauen sind in sich verschlungen, ein Bild der Einheit. Das Mitleid mit Christus schließt sie zusammen. Wie aus einem Tor schauen sie heraus. Sie gehören zusammen. Christus kommt von unten, daher nur zur Hälfte sichtbar. Eine Hand segnet und beschwichtigt. Sie sollen nicht über ihn weinen, sondern eher über sich selbst und ihre Kinder. Denn furchtbar sind die Folgen, die wegen dieser Schuld am Gottessohne über dieses Volk kommen werden. Durch den lichten Rahmen ist eine Einheit dargestellt. Sie halten Zwiesprache im Mitleid. Christus schaut nicht ins Leere, er schaut tief in sich und seine Augen treffen auch uns tief auf diesem Bilde. |
IX.) Zusammenbruch |
Christus liegt schon da, ganz verschlungen mit dem Kreuze. Wieder spürt man durch die zwei Kreuze den Fall. Immer wieder erscheinen die zwei Kreuze, das Funktionskreuz, das er trägt, und das andere Kreuz, das Zeichen unserer Erlösung. Das Gesicht ist schon buchstäblich mit der Erde verbunden, es ist ein Liegen auf dem Boden. Im Gegensatz zum ersten Kreuzesfall, wo das Antlitz des Herrn noch klar und einfach ist, ist hier sein Gesicht schon gezeichnet von der Auflösung. Nicht die Realistik des Falles soll ausgedrückt werden, sondern mehr das Geistige des Falles: Christus geht für uns in den Tod. |
X.) Der Kleider beraubt |
Christus im Mittelpunkt dieses Bildes, in einem dunklen Dreieck, das die Kleider andeuten soll. Hände greifen herein, auch vom aufgerissenen zerfetzten Himmel greifen die Hände herein. Man will sich noch bereichern an den Kleidern. Die Wundmale brechen wieder auf. Christus wehrt sich nicht, er hat es frei auf sich genommen. Sein Körper ist von innen durchleuchtet. Der obere Teil ist der Kosmos, ist die Welt. Die Wolken sind wie in Gewitterstimmung, in Aufruhr über die furchtbare Tat. Die zweite Welt, die Unterwelt, dringt herein mit ihren Händen der Gier. Von den Henkersknechten, die Christus das Kleid vom Leibe gerissen, sehen wir nichts. Sie sind nur angedeutet durch die Hände. |
XI.) Nägel und Wunden |
Nicht die Realistik der Annagelung soll hier dargestellt werden. Daher sehen wir nicht die Soldaten, die dieses Werk vollbracht haben, sondern nur drei Gesichter, drei Hände mit Hammer. Diese Dämonengestalten umkreisen Christus. Das Kreuz liegt quer über dem Bilde. Die Halbbogen zeigen zur Mitte, und diese Mitte ist der Leib, der auf dem Kreuze liegt. Christus wehrt sich nicht. Alles hat er auf sich genommen. Sein Körper bäumt sich nicht auf, wie sonst, wenn ein Nagel durchgetrieben wird. Den beiden Nägeln hat der Künstler einen Heiligenschein gegeben, weil sie heilige Reliquien geworden sind. Auf dem Kreuze ist ein zweites Gesicht sichtbar: voll Schmerz und Auflösung. Dieses zweite Gesicht ist der Mensch in Christus, der sich wehrt. Das andere Gesicht ist das göttliche, es hat gleichzeitig den Schmerz und die Verklärung. Die Umkreisung der drei Halbbogen mit den Gesichtern, Händen und Hammer sind etwas Zwingendes, sie drängen auf das Kreuz hin. Unwillkürlich denkt man bei diesen drei Halbbögen mit dem Hammer an das Zeichen des Weltkommunismus, der Christus immer wieder ans Kreuz nagelt (Zitat 1957). Gewöhnlich sind Soldaten dargestellt, die einen Befehl ausführen. Sie waren aber nur Werkzeuge der Unterwelt, einen Dämon. In der rechten Hand Christi ist das Mal des Nagels schon sichtbar, obwohl der Nagel noch nicht eingeschlagen ist. Es ist eine symbolische Darstellung. Wir wissen, wie die Wunde ausschauen wird. |
XII.) Jesus stirbt |
Um was es bei dieser Station geht, sieht man sofort: Christus ist ganz allein. Kein Soldat ist sichtbar, nicht seine Mutter, kein Jünger und keine fromme Frau. Niemand. Wir verstehen den Ruf des Herrn: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ Nur die Lanze sehen wir. Der Halbbogen unten soll die Erde zum Ausdruck bringen, gehen über das Kreuz hinaus, aber nicht mehr in den Bereich des lichten Kreuzes, in den Bereich der Verklärung. Der Körper soll durch die Drehung des Kopfes den Schmerzensmann zum Ausdruck bringen. Eine solche Drehung des Kopfes ist zwar nicht möglich, aber es soll damit der absolute Schmerz zum Ausdruck gebracht werden. Es soll der sterbende Christus dargestellt werden. Der übrige Körper ist ruhig, die Hände sind herausgenommen vom Sterben, sie segnen schon, es beginnt schon das Reich Christi, des Königs. Es soll nicht ein Körper dargestellt werden, wie er am Kreuze hängt. Es geht um die Symbolik: Christus ist am Kreuze gestorben zur Erlösung der Menschheit. |
XIII.) Mutter der Schmerzen |
Christus wird vom Kreuze abgenommen. Der Kreuzesbalken ist nach untern gekehrt, wie zu einem Sarkophag ausgebildet. Aber Christus erwächst aus dem Kreuze. Die Leiter wird deutlich sichtbar und soll die Kreuzabnahme andeuten. Im linken Eck dringen die drei Kreuze herein. Die Welt war zur Stunde des Todes Christi in Bewegung. Das ist angedeutet durch die umgekehrten Kreuze. Es ist eine Umkehr der Welt eingetreten. Vom linken Eck kommt ein Lichtstrahl, der uns hinführen soll auf das Geschehen dieser Station: die Beweinung des Herrn. Maria hat ein zweifaches Gesicht: das Profil zeigt das Gesicht der menschlichen Frau, der weinenden Mutter. Ihr Mund ist geöffnet. Das zu uns gewandte Gesicht ist die Mutter der Gnade, die Gottesmutter, nicht vom Schmerz gezeichnet. Das Gesicht Christi ist ruhig. Das Werk ist vollbracht. Die Hand der Mutter umfängt ihn noch. Beide sind in dem hellen Quadrat, in dem heiligen Bezirk. Das weiße Feld ist ein Bereich des Reinen. In der 13. Station wird die Liebe wachgerufen. Es klingt die Mutterliebe auf. |
XIV.) Grabesruhe |
Das Grab ist wie ein offener der Sarkophag. Quer darüber schwebend der Leichnam des Herrn, getragen von den Händen, die den Gestus des Helfens haben. Die vielen Hände sollen zum Sinnbild des Liebesdienstes werden. Der Kopf beim Antlitz des Herrn soll Johannes sein. Der Zusammenhang zwischen Gesicht und Händen der Helfenden ist nicht real, sondern nur Symbol des Helfens. Die Mutter in lichten Bereich rechts unten hilft nicht. Sie kann nicht mehr. Sie rührt den Leichnam nur an. Die Funktion des Hebens wäre für sie zu viel, Das Gesicht Christi ist nicht mehr schmerzhaft. Sein Körper ist in einem lichten Bereich. Diese Station ist der Abschluss des Menschlichen. |