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Pfarre Haslach an der Mühl
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Gedenkfeier und Gedenkstein-Enthüllung

für die Opfer der "NS-Euthanasie" aus Haslach

 

Die tausendfachen Ermordungen von behinderten Kindern und Erwachsenen im Rahmen des „NS-Euthanasie-programms“ sind zweifellos eines der dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts. Der Begriff „Euthanasie“ diente den Nationalsozialisten als Deckmantel für ein detailliert vorbereitetes und ab 1939 konsequent vollzogenes Vernichtungsprogramm, das sie in der Anfangsphase noch als „Aktion Gnadentod“ zu verharmlosen versuchten.

 

Ideologische Wegbereiter für die „Säuberung und Gesundung des deutschen Volkskörpers“ waren die bereits Ende des 19. Jahrhunderts weit verbreiteten Ideen des Sozialdarwinismus und der Rassenhygiene.

 

Wider das Vergessen

Lange wurde geschwiegen, sei es aus Scham, Verdrängung oder Unwissenheit - so auch in Haslach.

 

75 Jahre danach ist es vor allem dank mehrerer engagierter Haslacher – im Besonderen durch die Recherchen von Herrn Mag. Thomas Engleder - endlich gelungen, mit einem Gedenkstein als mahnendes und erinnerndes Symbol den bis dahin unbekannten Opfern aus Haslach einen Namen zu geben. Ausgewählt wurde dafür bewusst ein Stein am Kirchenplatz vor den Gedenktafeln für die Gefallenen des 2. Weltkrieges und dem Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges.

 

Die meisten der 10 Opfer aus Haslach wurden im Schloss Hartheim vergast, eine von insgesamt sechs „Euthanasieanstalten“ im Großdeutschen Reich. Unter allen Tötungszentren kam Hartheim eine Sonderstellung zu, denn dort wurden mit rund 30.000 Opfern bis Ende 1944 die meisten Menschen ermordet: Kranke, Behinderte, aber auch Alkoholiker, Waisen, schwer erziehbare Jugendliche, ab 1941 auch politische Häftlinge und Zwangsarbeiter aus den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen.

 

Am 31. Oktober 2014 fand eine würdevolle Gedenkfeier für die 10 Opfer aus Haslach in der Pfarrkirche statt, bei der die KlientInnen der Oase für jeden Einzelnen eine Kerze auf den Kirchenplatz trugen, wo Pfarrer Mag. Gerhard Kobler die Segnung des Gedenksteins und die Einsegnung der Opfer vornahm.

 

Eine Woche später, am 08. November 2014, hielt Frau Mag. Ludmilla Leitner im Pfarrsaal einen Vortrag zu den historischen Hintergründen der „Aktion T4“: „Ihr Tod reißt nicht die geringste Lücke.“ – „Euthanasie“ im Dritten Reich.

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