Rückblick: Zukunftsbilder junger Menschen
Herr Welzer ist Soziologe, Autor mehrerer Bücher und Gründer der Stiftung Futurzwei. In seinem Arbeiten und Schaffen setzt er sich mit einer enkeltauglichen Gesellschaft auseinander. Demnach war das Thema seines Vortrags: Zukunftsbilder junger Menschen.
Zu Beginn präsentierte er eine aktuelle Studie in der Jugendliche unterschiedlichster Schichten miteinander diskutierten. Eingangsfrage für diese Diskussion war Wovon träumt ihr? Die ernüchternde Antwort: Von nichts. Hier setzte Harald Welzer an und meinte, wie soll es auch anders sein, wenn junge Menschen ihr bisheriges Leben lang ständig hören mussten, dass die Emissionswerte immer weiter steigen, das Zwei-Grad-Ziel nicht erreicht wird oder die Gletscher schmelzen? Hier kam auch die aktuell sehr bekannte Greta Thunberg zur Sprache. Sie, und das ist ein eher neues Phänomen, beklagt nicht das Steigen der Emissionswerte etc., sondern sie sagt, dass die momentane Klimapolitik ihr und vielen anderen Jugendlichen die Zukunft stiehlt! Von ihr gehen auch die Demonstrationen Fridays For Future aus, die am 15. März mit einem Weltweiten Klimastreik den vorläufigen Höhepunkt finden.
Herr Welzer zeigte aber auch die Komplexität der Klimadebatte auf. Es wird wieder versucht den Menschen den Lebensstil der Genügsamkeit näher zu bringen, was Vorteile für das Klima hätte. Auf der anderen Seite stehen Billigflüge, globale Vernetzung und vieles mehr. Das haben neugierige, junge Menschen alles direkt vor der Nase und das Argument der Genügsamkeit mag gut gemeint sein, befriedigt in dieser Hinsicht allerdings nicht wirklich.
Harald Welzer hat zu Beginn gesagt, dass die meisten Zuhörer seiner Vorträge danach depressiv den Raum verlassen. Ganz zustimmen kann man dieser Aussage nicht, immerhin war die anschließende Diskussion durchaus hoffnungsvoll.
Der Vortrag und die Diskussion regten in jedem Fall zum Nachdenken an und brachte einmal mehr zum Vorschein, dass sich etwas ändern muss, schließlich gibt es nur diese eine Welt!