Der Heilige Geist in Gestalt einer Taube
Das Sonntagsblatt zum Ausdrucken und zum Nachlesen
Die Verlautbarungen auf einen Blick
"Im heutigen Evangelium haben wir gehört: „Der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf Jesus herab“.
Alle vier Evangelisten berichten von diesem Erscheinen des Hl. Geistes in Gestalt der Taube bei der Taufe Jesu (Mt 3,16; Mk 1,10; Lk 3,22, Joh 1,32). Dieser Gleichklang in allen Evangelien kommt gar nicht so häufig vor und zeugt von der Bedeutung, die sie diesem Ereignis gegeben haben.
Ich habe mich daher gefragt: Warum hat gerade ein einfacher Vogel, wie die Taube, so eine symbolische Bedeutung erlangt, die weit über das Religiöse hinausgeht?
Die Taube diente – neben dem Fisch – schon im beginnenden Christentum als Erkennungszeichen der ersten Anhänger Jesu, noch vor dem Kreuz. Außerdem sollte sie auf Grabdenkmälern und Sarkophagen auf den Frieden der verstorbenen Seele hinweisen und war Zeichen der Hoffnung auf die Auferstehung.
Seit dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 nach Christus (wir feiern heuer das 1700-Jahr-Jubiläum) wird, aufgrund des Evangeliums, der Hl. Geist in der Ikonographie als Taube dargestellt. Im vollen Bewusstsein, dass es sich dabei nur um ein Sinnbild handeln kann, um für das menschliche visuelle Verlangen dem – eigentlich unsichtbarem – Göttlichen eine sichtbare Gestalt zu geben. So ist in der christlichen Kunst die Taube zum Symbol für den Hl. Geist geworden. ......"
Aus den Predigtgedanken von Dr. Wolfgang Traunmüller