"Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?"
"........Im Hebräischen ist es noch deutlicher. Wer dankt, bekennt sich zum
Bedankten! Ich zeige damit, ich werde dich im freundlichen Gedächtnis bewahren – dich, dem ich das verdanke, und ich werde mich zu dir bekennen.
Dankbarkeit hat etwas Befreiendes, sie befreit von selbstbezogener Enge und Ängstlichkeit (die Beschreibung des reichen Bauern im Evangelium ist ein einziges Kreisen um das ICH), sie öffnet den Blick auf andere. Undankbarkeit ist hingegen Gedankenlosigkeit.
Vom 1. September – dem Weltgebetstag für die Schöpfung – bis zum 4. Oktober, dem Fest des Hl Franz v. Assisi, wird die fünfwöchige Schöpfungszeit begangen. Sie fordert uns zu denken und zu danken, also an die Bewahrung der uns anvertrauten und gegebenen Schöpfung zu denken, dankbar zu denken, sie zu achten und sie zu bewahren;
Denken und danken mahnt uns geradezu, einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern – also zum Tun.
Die mahnenden Worte wären folglich nicht nur „wie sagt man?“, sondern auch „wie tut man, wie handelt man?“
Wieviel Gedankenlosigkeit, Undankbarkeit sich breit gemacht hat, bekommen wir mittlerweile alle mehr als deutlich zu spüren – auch bei uns.
Die Unwetterkatastrophen des heurigen Jahres sind mahnende Beispiele – wie sagt man, wie tut man? Schlichtweg eine Folge der Gedankenlosigkeit, der Undankbarkeit für die uns anvertraute Schöpfung, die gnadenlos ausgebeutet und erhitzt wird. Obwohl die Fakten auf dem Tisch liegen und bekannt sind, zählen letztlich Profit und Gier oder einfach Bequemlichkeit.
Klimaaktivisten werden kriminalisiert, Urlaube mit Kreuzfahrtschiff oder Flüge sind „normal“. Das Erntedankfest mahnt uns: „Wie sagt man?“ „Wie tut man?“
Allerdings mahnen auch die Kriege in der Weltpolitik wie die alltäglichen Kleinkriege, die Hassbotschaften im Netz oder auf Stammtischen, die Aushebelung der Demokratie und der Menschenrechte usw. – wie sagt man, wie tut man? ....."
Aus den Predigtgedanken von Pfarrer MMag. Klaus Dopler