Vor 80 - 70 - 30 Jahren

In seinen Ausführungen zu den wichtigen Jubiläen der Republik Österreich konzentriert sich Dr. Josef Goldberger auf unser Bundesland.
Ausgehend von der Geschichte des Nationalfeiertages lässt er die oft dramatischen historischen Ereignisse vor den aufmerksam Zuhörenden Revue passieren.
Prägend für unser Bundesland ist ganz sicher die Zeit des „Eisernen Vorhangs“, die Zweiteilung in die amerikanische und die russische Besatzungszone, die ersten freien Wahlen im November 1945 und noch viele andere Meilensteine bis zum Staatsvertrag 1955.
Der „Kalte Krieg“ und der „Prager Frühling“ haben OÖ massiv beeinflusst – die Landeseinheit war gefährdet, das Mühlviertel beinahe getrennt vom Bundesland südlich der Donau!
Nach Kriegsende 1945 gab es trotz Armut und Not eine Aufbruchstimmung.
Für uns heute sehr bemerkenswert sind die Zahlen im damaligen „Barackenland“ OÖ:
1 Million Oberösterreicher*innen und 1 Million „Landfremde“ – das kann sich heute ohne Armut und Not niemand mehr vorstellen!
In OÖ entsteht trotz aller schwieriger Umstände ein Klima der Zusammenarbeit, ausgehend von den beiden prägenden Gestalten des Neubeginns:
Dr. Ernst Koref, Bürgermeister der Stadt Linz und Dr. Heinrich Gleißner, Landeshauptmann von OÖ
Der Obmann der KMB Eferding Franz Plöchl und sein Stellvertreter Gerhard Goldberger bedanken sich beim Referenten mit einem Eferdinger Gemüsekorb.
 

Nach dem Vortrag berichtet der Obmann der KMB EferdingerLand Karl Mair-Kastner noch von seinen „BLITZLICHTERN“ aus der Weltkirche und aus der Kirche Österreichs:

1. Josef Grünwidl wurde zum Erzbischof von Wien ernannt, er ist ein äußerst bescheidener und offenherziger Mann, er kommt aus der Pfarrseelsorge und spricht ungeschminkt die Probleme in unserer Kirche an.

2. Am 10. 11. ist der Gedenktag Leo des Großen, der im 5. Jht als Bischof von Rom wirkte; er ist der Namenspatron unseres Papstes Leo des XIV. Er genoss großes Ansehen und setzte sich für die rechte Lehre der Kirche ein, kraft seiner Autorität trat er 452 dem Hunnenkönig Attila bei Mantua entgegen und bewog ihn zum Rückzug.

3. Leo der XIV. verfasste schon mehrere Lehrschreiben, so zur Bildung und zur Marienfrömmigkeit. Dabei ist ihm wichtig, Maria als treue Jüngerin Jesu zu sehen, die ihr Leben ganz auf Gott ausrichtete und alles Heil von ihm erhoffte. Das Magnifikat ist dafür die aussagekräftige Zusammenfassung ihres Glaubens.

4. Der Islam ist schon seit 1912 - noch unter der Monarchie - anerkannte Religionsgemeinschaft; ab den 1970er Jahren wurden die Muslimen wieder stärker präsent: "Arbeitende wurden gerufen und Menschen kamen"; die Wirren des Jugoslawienkrieges verstärkten nochmals den Zuzug von muslimischen Menschen in Österreich, mittlerweile leben in Eferding vor allem viele Familien aus dem Kosovo mit zahlreichen Handwerksbetrieben.

Es ist ein gutes Recht jeder Religionsgemeinschaft, Räumlichkeiten für gemeinsames Beten und Gemeinschaft pflegen zu schaffen. Wenn eine Partei in Eferding dagegen polemisiert, ist das niederträchtig und betreibt grundlose Spaltung, das gefährdet das gute Miteinander und ist absolut abzulehnen.

Text: Ingrid Neundlinger und Karl Mair-Kastner
Bilder: Max Neundlinger