Samstag 27. April 2024
Pfarre Bruckmühl

30 Jahre Dorfplatz Bruckmühl

Vom 19. bis 25. August 1983 wurde in Bruckmühl an vier Tagen das große Jubiläumsfest „800 Jahre Pfarrgebiet Bruckmühl“ gefeiert.

Verbunden mit dem Fest waren die Kinderspielplatz- und Dorfplatzeröffnung, 30-jähriges Gründungsfest des Bergknappenvereines Hauruckedt - Holzleithen und 100 Jahre Franziskaner in Bruckmühl.

 

Ein kurzer Blick in die Geschichte unseres Pfarrgebietes, bzw. die Suche nach einer diesbezüglichen Urkunde: Wenn von einer 800-Jahr-Feier geredet wird, - muss sie auch urkundlich nachweisbar sein, sagten sich die Verantwortlichen Josef Imlinger und Ernst Grünbacher. Pfarrer P. Bruno Rupprechter hatte schon längere Zeit vorher immer auf eine solche Urkunde hingewiesen.

 

 

Josef Imlinger war es, der sich wie ein Kriminalist auf die Suche nach der Erwähnungsurkunde begab und den der Weg vom Erzstift St. Peter, Salzburg über die Stiftsbibliothek von Lambach bis hin ins „Haus-, Hof- und Staatsarchiv“ in Wien führte. Imlinger erzählte uns, die Erwähnung 800 Jahre Pfarrgebiet Bruckmühl stützt sich tatsächlich auf vorhandene urkundliche Nachweise. Eine dieser Urkunden hat er in Fotokopie vom „Haus-, Hof- und Staatsarchiv“ in Wien beschaffen können. Der Hinweis auf die Existenz dieser Urkunde stammte vom Ortspfarrer P. Bruno Rupprechter. Auch im Salzburger Urbar sind 1199 Schenkungen an das Salzburger Kloster bezeugt. Diese nachweisbaren Schenkungen berechtigen die Bewohner von Bruckmühl, von einer urkundlich nachweisbaren 800-jährigen Geschichte zu sprechen. Geschichte ist nicht etwas, was der Vergangenheit angehört. Geschichte fordert uns heraus, bis zum heutigen Tag.

 

 

Deshalb dürfen wir nicht beim Blick in die Vergangenheit hängen bleiben. Aus den Lehren der Vergangenheit haben wir die Gegenwart und die Zukunft zu bewältigen. (Aus der Festansprache bei der Ortsplatzeröffnung von Ernst Grünbacher)

 

 

Josef Imlinger erzählt, wie ist es zum Ortsplatz gekommen ist: Im November 1979 wurde bei einer Pfarrgemeinderatssitzung um die Verrohrung des Bachbeetes angesucht, auch das alte Schulgebäude wurde gerade abgerissen und der schöne Platz mitten im Ort wurde frei. Da kam man auf die Idee, dass hier ein neuer Dorfplatz gestaltet werden könnte.

 

Über das „wie“ war man geteilter Meinung - ein Teil der Gemeindevertreter wollten unseren Plan durch den Bau eines neuen Feuerwehrhauses am Platz, wo die alte Schule stand verhindern. Ein Proponentenkomitee unter der Führung von Pfarrer P. Bruno Rupprechter und AR Friedrich Lidauer (Josef Imlinger, Ernst Grünbacher, Alfred Heinisch…) wurde gebildet, welche sich um die Realisierung und Detailplanung kümmerte. Mit großem Einsatz folgten den Worten auch Taten. Die errechneten Gesamtkosten für den Dorfplatz betrugen 735.000,-- S.

Ohne einen Groschen fing das Komitee zu arbeiten an und bemühte sich, dieses Projekt mittels Spenden und Landesbeiträgen, ohne Belastung der Gemeindekasse, zu verwirklichen. Fritz Lidauer erzählt uns, dass er neben seinem steten Bemühen, Spenden und Unterstützungen aufzutreiben auch einen Großteil seiner Freizeit mit der Schaufel und dem Krampen am Ortsplatz verbracht hat. So wurde händisch der ganze, mit Brennesseln verwachsene, Erdhaufen mit der Scheibtruhe weggeschafft oder die Wasserleitung für den Brunnen bzw. die Lichtleitung gegraben. Die drei 3-armigen und zwei 2-armigen Ortsplatzbeleuchtungen wurden von ortsansässigen Personen bzw. Vereinen gespendet. Ebenso die Stufen, das Pflaster, die Linde, die Rosensträucher und andere Bepflanzungen, sowie vieles andere. Am Spendenstein ist eine Auflistung aller Spender zu sehen. Fritz Lidauer erzählt uns: „Diesen Stein hab ich im Weissenbachtal gesehen. Er wiegt gute 3,5 t und wurde mit 2 Kränen von der Straßenmeisterei geholt. Mehr als die Hälfte des Steins ist unter der Erde. Bei der feierlichen Eröffnung des Ortsplatzes sagte plötzlich Herr Baldinger-Humer: das ist ja mein Stein!!!! Er hatte ihn beim Riedl lagern lassen und ich bin ihm zuvorgekommen.“

 

 

Es entstand ein wunderschöner Ortsplatz für die Gemeinschaft und für uns alle. Der achteckige Brunnen erbaut von einem Steinmetz aus Aigen/Schlägl.

 

Der Mühlstein soll auf die Mühle hinweisen, die im Ortsnamen enthalten ist. Josef Imlinger: „Der Walzelstein aus Granit wurde von Pater Bruno um 150,-Schilling ohne besonderen Anlass 10 Jahre vorher gekauft. Der Bauer, bei dem er gelagert war, war sehr überrascht, als eines Tages ein LKW vom Wildau dastand um ihn abzuholen“.

 

Die 8 Brunnenseiten zeigen

  • das Ortswappen und die Jahreszahl 1983
    Ähren, Sichel und Krug als Symbole für die Landwirtschaft
  • die gekreuzten Arme von Christus und Franz von Assisi als Wappen des
    Franziskanerordens
  • den hl. Josef mit Säge, Hacke und Winkel als Patron der Handwerker und
    Arbeiter
  • Schlägel und Hammer mit Grubenlampe als Erinnerung an den Bergbau
  • den Bienenkorb der nicht nur Symbol für die Imker, sondern auch als
    Zeichen für den Fleiß und das Umweltbewusstsein ist
  • den Hirsch mit dem Hubertuskreuz als Zeichen für die Jägerschaft
  • sowie ein freies Feld für die Wasserentnahme.

 

 

Auf dem Ortsplatz mit der Linde in der Mitte wurden in den 30 Jahren seines Bestehens viele kirchliche und weltliche Feste gefeiert. Schön wäre, wenn er zum besseren Verstehen der Meinung des anderen beigetragen hat, wie bei der Festansprache bei der Eröffnung gewünscht wurde. Der Ortsplatz ist unter dem Motto entstanden: Wer es getan hat - das wird vergessen, doch was getan wurde - das bleibt!

 

 

Gemeinsam müssen wir diesen wunderschönen Platz pflegen, gestalten und erhalten.

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