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Lebensspuren

Ein Gespräch mit Kurt Rohrhofer über Engagement, Haltung und Hoffnung
Kurt Rohrhofer im Gespräch

Wenn man Kurt Rohrhofer trifft, begegnet man einem Menschen, der über Jahrzehnte für andere da war – und es bis heute ist. Geboren am 23. Dezember 1936, blickt er auf ein langes Leben des sozialen Engagements zurück, geprägt von dem Wunsch, die Welt ein kleines Stück besser zu machen.
2002 wurde ihm für sein Engagement der Solidaritätspreis der Linzer Kirchenzeitung verliehen, 2014 die Florian-Medaille der Diözese Linz. Doch Auszeichnungen waren nie sein Antrieb. Selbst mit knapp 90 Jahren ist er nach wie vor voller Tatendrang und unterstützt Menschen, damit sie wieder Hoffnung finden.

Herr Rohrhofer, Sie engagieren sich seit Jahrzehnten sozial und ehrenamtlich. Woher kommt diese Beharrlichkeit?
Ich bin in der katholischen Arbeiterjugend sozialisiert worden und habe in meiner Pfarre eine KAJ-Gruppe aufgebaut. Die KAJ und KAB waren auch für mein späteres Leben prägend. Entscheidend für mein Engagement ist ein Satz aus dem Johannes-Evangelium: „Ich bin gekommen, damit ihr das Leben in Fülle habt.“ Dieses „Leben in Fülle“ soll nicht irgendwann möglich sein, sondern hier auf Erden beginnen. Ich wollte meinen Beitrag leisten, dass Menschen in Würde leben können.

 

Sie sind Gründungsmitglied der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. Seit der ersten Sitzung des Kollegiums im Jahr 1987 sind Sie ununterbrochen dabei. Was waren für Sie besondere Meilensteine?
Mit Gründung der Stiftung war uns wichtig, arbeitslose Menschen nicht nur finanziell, sondern auch menschlich zu unterstützen. Projekte wie JONA Personalservice oder das Jugendprojekt JU CAN habe ich mit aus der Taufe gehoben. Seit Anfang an habe ich auch die vierteljährlich erscheinende Zeitung grafisch betreut. Wichtig war mir immer, konkret mitzuarbeiten. Ich war auch 33 Jahre lang im Vorstand der ARGE Obdachlose tätig. Dort erlebt man eindrücklich, wie schwer es Menschen am Rand der Gesellschaft haben.

 

Sie waren die letzten 25 Berufsjahre Werbeleiter bei einer Bank. Aus welchen Verhältnissen stammen Sie?

Mein Vater war Schneider in Linz. In der Nachkriegszeit hat die Nachfrage an Maßanzügen abgenommen und so wechselte er zur Caritas. Dort war er die rechte Hand des damaligen Direktors Monsignore Pfeiffer. Meine Mutter war als Verkäuferin in einem Devotionaliengeschäft tätig.

 

Sie sind Jahrgang 1936, das heißt Sie haben Krieg und Nachkriegszeit in Linz miterlebt. Wie schauen Sie darauf zurück?

An die Schule und die dortige Erziehung in der NS Zeit habe ich schlechte Erinnerungen. Ab der 2. Klasse Volksschule wurde der Unterricht wegen der Bomben eingestellt. Nach Kriegsende bin ich gleich in die 3. Klasse eingestiegen. Danach besuchte ich das Humanistische Gymnasium auf der Spittelwiese. Mitte der 1950er Jahre habe ich die HTL für Kunstgewerbe abgeschlossen und in einer Brotfabrik zu arbeiten begonnen, wo ich Schaufenster dekorierte. Als junger Mann habe ich dort einmal mit jugendlichem Überschwang in der Telefonzentrale für die ganze Fabrik eine Durchsage gemacht: Heute ist Karfreitag, wir halten eine Gedenkminute. Solche Aktionen habe ich später nicht mehr gemacht. Ich war dann 16 Jahre in einer großen Druckerei tätig, davon über 10 Jahre als Vorsitzender des Betriebsrates.  

 

Was möchten Sie jungen Menschen mitgeben?
Sich gesellschaftlich einzubringen ist keine Frage des Alters, sondern der Haltung. Ich sage immer: Mach es dir nicht zu einfach. Konsumieren kann jeder – aber unsere Welt braucht Menschen, die etwas beitragen wollen. Es muss nicht immer groß sein, aber es sollte aus Überzeugung kommen. Gleichzeitig ist wichtig, ein gutes Gleichgewicht zu finden zwischen Engagement und dem eigenen Leben. Ich habe viel Unterstützung von meiner Frau bekommen. Sie hat mir den Rücken freigehalten und das Familienleben mit vier Kindern wunderbar gemanagt. Manches würde ich heute anders machen. Es braucht ein gutes Mittelmaß. Im Nachhinein würde ich jungen Menschen raten, die Balance im sozialen Engagement bewusst zu halten.

 

Und heute – mit fast 90 Jahren?
Ich setze mich weiterhin ein – aktuell in meiner Pfarre für geflüchtete Familien aus dem Iran. Ich glaube: Jeder Mensch braucht Hoffnung. Und wenn ich durch meine Zeit, meine Erfahrung ein kleines Stück Hoffnung geben kann, dann fühle ich mich am richtigen Platz.

 

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Mag.a Katja Haller
Referentin | Bischöfliche Arbeitslosenstiftung

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Zur Bischöflichen Arbeitslosenstiftung gehören:

JONA Personalservice

Arbeitsstiftung der Diözese Linz

Jugendprojekt JU-CAN

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Diözese Linz

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4020 Linz
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