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Tag der Arbeitslosen 2022: Eindrücke von der Kundgebung am Martin-Luther-Platz

Tag der Arbeitslosen 2022

Die fünf zentralen Forderungen der Aktionsgemeinschaft wurden am 29. 4. 2022 bei der Kundgebung am Martin-Luther-Platz präsentiert. Dabei kamen von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen, BeraterInnen aus Unterstützungseinrichtungen und ArbeitsmarktexpertInnen zu Wort und brachten die fünf Themen auf den Punkt.

Menschenwürde und Respekt für arbeitslose Menschen
Christian Winkler, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung:

„Gut, dass wieder so viele Arbeit haben und Zahlen sinken, aber, nach wie vor sind es viel zu viele, die scheinbar niemand braucht, da es gleichzeitig viele offene Stellen gibt. Es braucht mehr Menschlichkeit statt marktwirtschaftlichem Denken. Es braucht mehr passende Betreuung, Beratung oder Unterstützung.“


Brigitte Hofer, Themenforum Arbeitslosigkeit im ÖGB und selbst Betroffene:

„Als arbeitsloser Mensch spürt man die Ausgrenzung aus der Gesellschaft unmittelbar, weil man sich Vieles nicht mehr leisten kann. Das schlimmste für mich war die Behandlung durch Firmen, beispielsweise, wenn man auf eine Bewerbung nicht einmal eine Antwort bekommt.“

 

Arbeitslosengeld auf mindestens 70% erhöhen
Stefan Guggenberger, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) OÖ:

„Das Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung – das steht einem zu. 9 von 10 arbeitslosen Menschen sind armutsgefährdet. BM Kocher macht Vorschläge zum degressiven Arbeitslosengeld, das erhöht den Druck nur noch mehr.“


Michaela Haunold, Caritas schildert das Leben konkret:

„Frau E. arbeitete in der Gastronomie, wenig Lohn, der mit Trinkgeld aufgebessert wird. Sie hat plötzlich ihre Arbeit verloren und bekommt nur mehr etwa die Hälfte von vorher. Das reicht nicht zum Leben, es braucht ein höheres Arbeitslosengeld. Oder, einer Frau mit zwei Kindern, 16 und 11 Jahre alt, nach Abzug aller fixen Ausgaben bleiben ihr € 100 zum Leben. Es ist kein Geld für die Schule da, für Materialien, Ausflüge etc.“

 

    Almut Ziller, Volkshilfe OÖ
    Almut Ziller, Volkshilfe OÖ
    Stefan Guggenberger, ÖGB
    Stefan Guggenberger, ÖGB
    Barbara Mitterndorfer-Ehrenfellner, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung
    Barbara Mitterndorfer-Ehrenfellner, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung
    Brigitte Hofer, ÖGB-Themenforum
    Brigitte Hofer, ÖGB-Themenforum
    Christian Winkler, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung
    Christian Winkler, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung
    Jasmin Chansri, Volkshilfe
    Jasmin Chansri, Volkshilfe
    Peter Habenschuß, KJ OÖ
    Peter Habenschuß, KJ OÖ
    Simon Weiß, Volkshilfe OÖ
    Simon Weiß, Volkshilfe OÖ
    Stefan Robbrecht-Roller, KAB OÖ
    Stefan Robbrecht-Roller, KAB OÖ
    Susanna Rothmayer, VSG
    Susanna Rothmayer, VSG
    Anne Piatkowiak, KJ OÖ
    Anne Piatkowiak, KJ OÖ
    Heinz Zauner, Arge für Obdachlose
    Heinz Zauner, Arge für Obdachlose
    IV Simic, VSG
    IV Simic, VSG
    Michael Kraml, arbeitslos, selbstermächtigt
    Michael Kraml, arbeitslos, selbstermächtigt
    Regina Leirich, KJ OÖ
    Regina Leirich, KJ OÖ
    Alois Stöger, SPÖ
    Alois Stöger, SPÖ
    Birgit Gerstorfer und Michael Lindner, SPÖ
    Birgit Gerstorfer und Michael Lindner, SPÖ
    Andreas Stangl, AK OÖ
    Andreas Stangl, AK OÖ
    Doris Margreiter, SPÖ
    Doris Margreiter, SPÖ
    Elisabeth Wolfsegger, AMS OÖ
    Elisabeth Wolfsegger, AMS OÖ
    Tina Blöchl, SPÖ
    Tina Blöchl, SPÖ
    Julia Mandlmayr und Rossitza Ekova-Stoyanova, Die Grünen OÖ
    Julia Mandlmayr und Rossitza Ekova-Stoyanova, Die Grünen OÖ
    Ulrike Schwarz, Die Grünen OÖ
    Ulrike Schwarz, Die Grünen OÖ
    Almut Zillner, Moderation
    Almut Zillner, Moderation
    Andrea Mayer-Edoloeyi und Boris Lechthaler, Aktivist Volksbegehren „Arbeitslosengeld.rauf!“
    Andrea Mayer-Edoloeyi und Boris Lechthaler, Aktivist Volksbegehren „Arbeitslosengeld.rauf!“
    Christian Winkler im Gespräch mit Brigitte Hofer
    Christian Winkler im Gespräch mit Brigitte Hofer
    Stefan Guggenberger im Gespräch mit Michaela Haunold
    Stefan Guggenberger im Gespräch mit Michaela Haunold
    Musiker Stephan Punderlitschek
    Musiker Stephan Punderlitschek
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    Mehr Unterstützung für langzeitarbeitslose Menschen
    Christian Winkler, Bischöfliche Arbeitslosenstiftung:

    „Ein Drittel der arbeitslosen Menschen ist länger als ein Jahr ohne langfristige Beschäftigung. Wer kann diese Menschen brauchen, welcher Betrieb gibt ihnen eine Chance? Statt den Druck weiter zu erhöhen, sollte es ihnen ermöglicht werden, ihre Fähigkeiten zu entdecken oder etwas auszuprobieren. Mit ausreichend Zeit könnten sie dann eine passende Arbeitsstelle finden, das wäre eine wichtige Umstellung in der Betreuung und bei den Zumutbarkeitsbestimmungen. Statt Arbeitslosigkeit ist es besser, Beschäftigung und Qualifikation zu finanzieren.“


    Martin Zwicker, Volkshilfe:

    "Keine Arbeit zu haben ist eine komplette Beeinträchtigung des Lebens. Längere Arbeitslosigkeit führt zur Verzweiflung. Sozialökonomische Betriebe können helfen, wieder einen geregelten Arbeitsablauf zu finden. Großes Potential liegt da in der Umstellung auf `green Jobs´.“

     

    Mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche
    Iv Simic, VSG – Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte:

    „Die größten Probleme, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden, haben Jugendliche mit schulischen Defiziten. Hier brauchen sie mehr Förderung, die ihren Bedürfnissen angepasst ist. Oft ist es für sie schwierig, einen Ausbildungsplatz länger zu behalten, da brauchen sie eine zweite Chance.“


    Stefan Guggenberger, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) OÖ:

    „Wenn Jugendliche keinen Ausbildungsplatz finden, ist das das Signal, „du wirst bei uns nicht gebraucht“. Man muss der Ausbildungsgarantie gerecht werden, sowohl durch betriebliche als auch durch überbetriebliche Ausbildungsplätze. Unmittelbar nach dem Pflichtschulabschluss muss jede*r einen ordentlichen Ausbildungsplatz bekommen.“

     

    Totalsperre des Arbeitslosengeldes abschaffen
    Johannes S., Kupfermucknredakteur:

    „Ich habe ein vertrauliches Gespräch in einem AMS-Kurs, das in einem Großraumbüro stattfinden hätte sollen, abgelehnt. In dem Raum wurde laut gesprochen und gelacht, was für mich völlig unpassend für ein Beratungsgespräch war. Das Ablehnen des Gespräches unter diesen Bedingungen wurde als Verweigerung der Kursteilnahme gewertet, das AMS-Geld wurde mir gesperrt.“


    Heinz Zauner, Chefredakteur der Kupfermuckn:

    „Derzeit wird, vor allem in OÖ, sehr oft der AMS-Bezug gesperrt, ohne mit den Betroffenen über ihre Lage oder relevante Gründe gesprochen zu haben. Eine Totalsperre kann zum Verlust der Wohnung führen, ohne Wohnadresse gibt es auch keinen Anspruch mehr auf andere Sozialleistungen. Für jeden Menschen muss eine Grundsicherung muss bestehen bleiben, auch wenn es Sanktionen gibt. Die existenzielle Versorgung mit Essen, Wohnen, Kleidung, etc. darf niemandem entzogen werden!“

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    Die Aktionsgemeinschaft bilden: Bischöfliche Arbeitslosenstiftung, Caritas Oberösterreich, epicenter.works, Katholische Jugend OÖ, Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung OÖ, Volkshilfe OÖ, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB) OÖ & Themenforum Arbeitslosigkeit, Alternative, Grüne und Unabhängige Gewerkschafter*innen, Solidarwerkstatt Österreich, Sozialplattform OÖ, Verein arbeitslos.selbstermächtigt, VSG – Verein für Sozial- und Gemeinwesenprojekte.

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    Symbolfoto

    Blick in unsere Zeitung

    Schülerinnen verfilmen Stadtrundgang

    „72 Stunden ohne Kompromiss“ ist Österreichs größte Jugendsozialaktion, bei der sich Jugendliche für soziale Projekte engagieren. 

    Schülerinnen des BORG Schärding nahmen am Stadtrundgang teil, der Einblick in die Lebensrealitäten arbeitsloser Alleinerzieherinnen gab.

     

    Kurt Rohrhofer im Gespräch

    Lebensspuren

    Wenn man Kurt Rohrhofer trifft, begegnet man einem Menschen, der über Jahrzehnte für andere da war – und es bis heute ist. Geboren am 23. Dezember 1936, blickt er auf ein langes Leben des sozialen Engagements zurück, geprägt von dem Wunsch, die Welt ein kleines Stück besser zu machen.
    2002 wurde ihm für sein Engagement der Solidaritätspreis der Linzer Kirchenzeitung verliehen, 2014 die Florian-Medaille der Diözese Linz. Doch Auszeichnungen waren nie sein Antrieb. Selbst mit knapp 90 Jahren ist er nach wie vor voller Tatendrang und unterstützt Menschen, damit sie wieder Hoffnung finden.

    Im Fokus: arbeitslose, alleinerziehende Frauen

    Blick in unsere Zeitung

    Beieindruckende Stärke

    Beim Stadtrundgang informierte sich Frauenministerin Eva Maria Holzleitner über die Lebensrealitäten von arbeitslosen, alleinerziehenden Frauen.

    Jugend am Wort
    Wie fühlt es sich an jung und arbeitslos zu sein? Die Veranstaltung "Jugend im Dialog" hat auch heuer Personen aus Wirtschaft und Politik miteinander ins Gespräch gebracht.
     

    info September 2025

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    Katholische Kirche in Oberösterreich
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