ich habe die Stirn
Ich habe die Stirn,
aufgerichtet aus Verzagtheit,
habe ich die Stirn
ich selbst zu sein,
bei meinem Namen gerufen, unverwechselbar.
Ich habe die Stirn,
gezeichnet und markiert
von diesem Erdenstaub.
Ich habe die Stirn
dabei nicht verloren.
Denn einem Licht entgegen
erhebe ich mein Haupt.
Und in die markierte Mitte
pflanzt der Leuchtende
- gepriesen sei er –
mir ein Auge ein.
Ein Stirnauge,
das schon trinkt
von den Strahlen
der Auferstehung.
Ein Stirnmal,
das schon leuchtet und brennt.
Ein Tatoo,
an dem er mich erkennt,
mag meine Stirn für den Rest der Welt
auch bleich und blass sein.
Ich habe die Stirn
für neues Leben
und einen Aufstand der Liebe.
Nein, all die matten Scheiben
können es nicht wegfiltern,
das Licht, das meine Stirn sammelt
Ja, ich habe die Stirn.
©Dexelmann, Albert, Schenk uns neues Leben. Gottesdienste und geistliche Impulse für alle Werktage der Fastenzeit, Freiburg im Breisgau 2002, S 20f.