Gründungsgeschichte der Kath. Hochschuljugend Österreichs (KHJÖ)
Karl Strobl kann überhaupt als „Gründervater“ der katholischen Hochschulpastoral in Österreich betrachtet werden. Bereits während des 2. Weltkriegs versammelte er (mehr oder weniger geheim) in den Räumen der Wiener Peterskirche katholische Studierende zu Diskussionen, Gottesdiensten und sonstigen gemeinsamen Aktivitäten. Unmittelbar zu Kriegsende im Frühjahr 1945 sorgte diese Gruppe zusammen mit aus dem Untergrund auftauchenden sozialistischen und kommunistischen Studierenden-Gruppen dafür, dass die Wiener Universität wieder ihren Betrieb aufnahm (um einer ideologischen Einflussnahme seitens der Besatzungsmächte (insbesondere der Sowjetunion) bei einer allfälligen Neugründung der Universität zuvor zu kommen).
In Reaktion auf die herrschende Not jener Zeit organisierte Strobl mit seinen Studierenden regelmäßige „Bettel-Fahrten“ zu den Machland-Bauern, um mit dem gesammelten Gemüse eine erste Studierenden-Mensa zu betreiben. Das war de facto die Geburtsstunde der Wiener Kath. Hochschulgemeinde (KHG) als erster österreichischen KHG, der bald die Gründung weiterer Hochschulgemeinden in Innsbruck, Graz und Salzburg folgte.
Strobl gelangte aufgrund seiner Erfahrungen und im Austausch v.a. mit deutschen und österreichischen Kollegen zur Überzeugung, dass eine lebendige christliche Gemeinde nicht nur Räume, finanzielle Mittel und eine kirchenrechtliche Verfassung braucht, sondern v.a. Menschen, die sich verbindlich und organisiert für den inneren Aufbau einer solchen Gemeinde engagieren. Zu diesem Zweck entwarf der gemeinsam mit „seinen“ Studierenden 1947 das Konzept und erste „Innere Statut“ der KHJÖ als Kerngruppe der KHG vor Ort, das 1970 und 2000 jeweils neu formuliert wurde.