Frieden ist nur miteinander möglich, niemals gegeneinander!
Unsere Solidarität gilt allen Opfern des Terrors, unabhängig davon, ob sie Christen, Muslime, Juden oder Menschen mit anderer oder ohne Religionszugehörigkeit sind.
Mit Blick auf unsere gesellschaftliche Realität sind wir alle aufgerufen – nicht zuletzt im eigenen Interesse – alles zu tun, um Frieden zu fördern und zu sichern. Hierfür ist insbesondere ein verstärkter Dialog der Religionen nötig, um einer Spaltung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken. Dem fundamentalistischen Extremismus, den es sowohl auf islamischer als auch auf anti-islamischer Seite gibt, kann nur dann der Nährboden entzogen werden, wenn der gesellschaftliche Grundkonsens dahingehend stärker wird, dass Verantwortung und Respekt im Umgang miteinander zentrale Werte für das Zusammenleben darstellen. Wer Stimmung gegen den Islam macht, Ängste vor „Ausländern“ schürt und diese zu Sündenböcken stempelt, gefährdet das friedliche Zusammenleben und spielt den Extremisten in die Hände.
Mit großer Sorge stellen wir fest, dass es zunehmend mehr Menschen gibt, die sich mit ihren Sorgen und Nöten von der Politik nicht wahrgenommen fühlen und aus diesem Grund – meist in Verbindung mit persönlichen oder sozialen Krisen – ihre bisherige Distanz zu islamfeindlichen und rechtsextremen Bewegungen aufgeben. Um die Spirale von Hass, Gewalt und Intoleranz zu durchbrechen ist es deshalb notwendig, auch wirtschaftliche und politische Zusammenhänge in den Blick zu nehmen. Es gilt entschiedene Anstrengungen zu unternehmen, um Ausgrenzung, Ungerechtigkeit und Armut – in unserem Land und weltweit – zu überwinden.
Die Katholische Aktion richtet deshalb einen dringenden Appell an die Zivilgesellschaft:
- Sagen wir neben einem klaren NEIN zum Terrorismus auch entschieden NEIN zu Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung!
- Lassen wir nicht zu, dass der Islam, das Christentum oder andere Religionen instrumentalisiert und für machtpolitische Zwecke missbraucht werden!
- Achten wir auf unsere Sprache und bemühen wir uns um einen respektvollen Umgang gegenüber dem, was anderen Menschen „heilig“ ist!
- Leisten wir unseren Beitrag dazu, dass Humanität und Solidarität tragende Werte unserer Gesellschaft bleiben!
Linz, 22. Jänner 2015