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Pfarrkirche St. Martin in Ampflwang

Altarraumgestaltung, Lena Göbel, 2018

Die Pfarrkirche Ampflwang wurde nach einem Brand 1897/98 weitgehend neu errichtet. 1965 erhielt sie unter den Salzburger Architekten Weißenberger/Ratschenberger einen Zubau im Norden zugleich wurde auch ein Großteil der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Einrichtung entfernt. Als neue raumprägende Ausstattungselemente erhielt die Kirche einen Glasfensterzyklus von Rudolf Kolbitsch (5 Betonfensterschlitze im Neubau mit abstrakter Gestaltung, 7 Sakramentsfenster in Bleiglas im Langhaus und 2 Emporenfenster in Bleiglas).


Der Wunsch der Pfarre, den Kirchenraum und die Feier der Liturgie auf den Erweiterungsbau hin auszurichten und Altarraum und Gemeinderaum näher aneinanderzurücken brachte das Ergebnis der Planungen einer nächsten Umgestaltungsphase 2017/18. Der Erweiterungsbau wird um die Zone der ehemaligen Sakristei geöffnet, diese wird unter die Empore verlagert und bildet den Raumabschluss des historischen Langhauses.

 

Im Zuge dieser neuen Raumausrichtung erhielt die in Frankenburg und Wien lebende Künstlerin Lena Göbel den Auftrag zur Neugestaltung von Altarzone und liturgischen Orten sowie zur Gestaltung eines Fensters an der Ostwand des Erweiterungsbaus.

 

In ihrem Konzept erhält die Altarzone ein Podest aus Weißbeton, das sich als einstufige Erhöhung bis zu den Stützen des Erweiterungsbaus und in die Apsis erstreckt.


Die für die Neugestaltung verwendeten Materialien sind Braunesche (Sitzbänke, Vorstehersitz, Unterbau Altar/Rohr, Ort für Lebensbewegungen), brünierter Stahl (Ambo, Unterbau Altar, Osterkerzenständer, Altarkerzen) und Weißbeton (Altarpodest, Sockeln für Heiligenstatuen in der Apsis, Podest für Vorstehersitz und Ambo, Altarplatte). Das Altarkreuz wird als Stahlrohr mit einem Kreuz, in dem Holz aus dem Stollen/Brecher eingearbeitet wird, gestaltet.

 

Die Überlegung hinter dem Konzept ist, so Lena Göbel, „den Altarbereich insgesamt heller, freundlicher und offener werden zu lassen. Das wird in erster Linie durch den Weißbetonboden und die farbliche Zurückhaltung der Objekte möglich. Einzig durch die bereits bestehenden Kolbitschfenster wird bei Lichteinfall ein Farbspiel auf den geschliffenen Boden projiziert. Der Altar ist der Mittelpunkt und das Hauptobjekt. Sein Unterbau erinnert durch ein geschwärztes Holzrohr an einen Bergstollen, diese kreisrunde Form findet sich auch im Tabernakel und dem Marienfenster. Der Kreis als Symbol für den Erdball, die gesamte Christengemeinschaft, den Leib und das Brot des Lebens. Das auf den Ort und die Historie hinweisende Element ist ein in Ampflwang abgebautes Braunkohlestück, das in das Vortragekreuz eingearbeitet wird.“

 

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Mit dem Rundfenster im Erweiterungsbau führt sie die runde Form der Gestaltung der bestehenden Fenster im Langhaus sowie die Grundform von Altarunterbau und Tabernakel weiter.

 

In der für die Künstlerin charakteristischen Technik des Holzschnittes ist eine Halbfigur zu sehen, deren prägende Merkmale die von einem Mantel bedeckten ausgebreiteten Arme und die Krone auf dem zu den Kirchenbesuchern geneigten Haupt sind. Die Darstellung nimmt Bezug auf die beiden Kirchenpatrone, den Hl. Martin und Maria, der Mutter Jesu. Das Attribut des Mantels verbindet beide: Beim Hl. Martin steht er für das Teilen mit den Bedürftigen und bei Maria ist es der Hinweis auf den Schutz, der von ihr ausgeht (Schutzmantelmadonna).

Dr.in Martina Gelsinger, Kunstreferentin

 

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KIRCHENZEITUNG Diözese Linz 22-11-2018

 

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