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Caritas der Diözese Linz - Bestände

Mit 1. Jänner 1946 wurde der "Karitasverband für OÖ." (1907 als Katholischer Wohltätigkeitsverband gegründet und vereinsmäßig geführt) in die "Caritas der Diözese Linz" umgewandelt und mit 14. Mai 1946 das "Diözesan-Caritasinstitut" als kirchliche Stiftung mit eigener Rechtspersönlichkeit errichtet.

Die im Diözesanarchiv verwahrten Dokumente spiegeln die ungemein vielfältigen Aufgabenbereiche der Caritas der Diözese Linz von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zum Ende der Amtszeit von Prälat Hermann Pfeiffer (1981/82) wider.

 

Schwerpunkte der 1946 von Bischof Fließer als "Caritas der Diözese Linz" errichteten kirchlichen Hilfsorganisation waren nach dem 2.Weltkrieg naturgemäß die Flüchtlingshilfe (in enger Zusammenarbeit mit UNHCR) und Flüchtlingsseelsorge (Macsady, Balogh), die Suchdienste (anfangs für ganz Ö), Aufbauprogramme (z.B. Caritas-Siedlungen in Traun-St.Martin, Hörsching), Hilfe für die Auswanderer, Katastrophenhilfe im Inland (z. B. Hochwasser 1954) und im Ausland. Besonders fordernd war die Ungarnhilfe 1956.

 

Mittels internationaler Kontakte (vor allem durch die Unterstützung aus den USA, der Schweiz, der Ostpriesterhilfe unter der Leitung des bekannten "Speckpaters" Werenfried v. Straaten, ...) konnte recht kräftig und wirksam geholfen werden. Viele werden sich auch an die Kinder-Erholungswochen u.a. in Belgien, Spanien etc. erinnern. Umgekehrt brachte z. B. das "Ferienwerk Köln-Linz" 20 Jahre lang deutsche Kinder nach OÖ., die hier die Ferien verbrachten.

 

Die Vermittlung von Hilfen (in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Caritas) in europäischen und außereuropäischen Problemfeldern gewannen ab den 60er Jahren an Bedeutung, beispielhaft sei hier an Biafra (191968/74), Friaul (1976) oder Polen (1981/82) erinnert.

 

Die große und ungebrochene Spendenbereitschaft der Bevölkerung war und ist eine maßgebliche Basis dafür (Haussammlungen werden seit 1949 Jahren durchgeführt).

 

Gleichzeitig erfolgte der massive Ausbau der Caritas-Einrichtungen im Lande: z.B. der Bahnhofsmission (seit 1978 "Bahnhofssozialdienst"); seit 1950 bewährt sich der Einsatz der Familienhelferinnen; zwischen 1952 und 1982 half die SOS-Gemeinschaft mit mehr als 1300 Aufrufen und zahlreichen Sonderaktionen in konkreten Notfällen.

 

Besonderen Randgruppen nahm und nimmt sich die Caritas in ihren Heimen und Einrichtungen an (St. Pius und St. Isidor seien hier stellvertretend genannt).

 

Daneben wirkt die Caritas fast flächendeckend im Bereich der Kindergärten; zahlreiche freiwillige ehrenamtliche Helfer in den Pfarren ermöglichen konkrete Hilfen vor Ort.

 

Der Dokumentenbestand gibt auch Einblick in die Arbeit der Caritas Internationalis und in die Caritas Österreich (Zentrale), da Direktor Hermann Pfeiffer von 1952-1964 auch als Präsident der Caritas Österreich fungierte.
Da jedoch einerseits wichtige Bestände über Aufbauhilfsmaßnahmen (auch in OÖ.) bis ca. 1955, die vor allem von den Caritas-Verantwortlichen Ernst Rafferzeder, Josef Haltmayer und Stefan Macsady koordiniert wurden, an die Caritas-Verwaltung in Salzburg abgegeben wurden, andererseits die Errichtung eines Generalsekretariats in Wien 1959 eine Abwanderung inhaltlicher Kompetenzen bewirkte, haben die Aktenbestände im Hinblick auf gesamtösterreichische Belange naturgemäß eher protokollarischen Charakter.

 

Insgesamt ergibt der Verwaltungsbestand ein umfassendes Bild der Caritasarbeit von 1945 bis 1982. Er dokumentiert die Vielfältigkeit der Aufgaben, auch die Verschiebungen der Aufgabenschwerpunkte, die vom großen Bereich der Flüchtlings- und Aufbauhilfe nach dem 2. Weltkrieg, der Missions- und Katastrophenhilfe bis hin zur "neuen Armut" reichen.

 

Weiterführende Links:

  • Leitung der Caritas (ab 1945)
  • Zeittafel (unter besonderer Berücksichtigung 1945/1982)
  • Bestände des Diözesanarchiv
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