Samstag 27. April 2024

Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz am Neujahrstag 2011

Am 1. Jänner 2011, dem Oktavtag von Weihnachten und Hochfest der Gottesmutter Maria, hielt Bischof Schwarz im Rahmen eines Hochamtes im Linzer Mariendom die folgende Predigt.

Heute am Neujahrstag und am Hochfest der Gottesmutter Maria überbringe ich Ihnen herzliche Glück- und Segenswünsche. Es ist der Wunsch für ein frohes Wohlergehen, für Gesundheit und Freude. Vor allem aber ist es auch ein Friedenswunsch, der sie heute, am Weltfriedenstag erreichen möge.
Das vergangene Jahr 2010 war leider von Verfolgung, von Diskriminierung, von Terror und schrecklichen Gewalttaten und von religiöser Intoleranz gezeichnet. Papst Benedikt XVI. hat für den heutigen Weltfriedenstag ein Rundschreiben herausgegeben, das den Titel: „Religionsfreiheit, ein Weg für den Frieden“ trägt. In diesem Schreiben betont der Papst das heilige Recht auf Leben und auf ein religiöses Leben. Das Recht auf Religionsfreiheit ist in der Würde des Menschen selbst verankert, denn der Mensch ist seiner Natur nach auf das Übernatürliche veranlagt. Gott hat Mann und Frau als sein Abbild erschaffen. Deshalb besitzt jeder Mensch das heilige Recht auf ein ganzheitliches Leben auch in spiritueller und religiöser Hinsicht.
Darum sind die Wahrung der Religionsfreiheit und die gegenseitige Achtung von Mensch zu Mensch ungemein wichtig. Deshalb tut es uns sehr weh, wenn immer wieder Missionare und Missionsschwestern getötet werden. Wir denken zurück an den 31. Oktober 2010, wo in Bagdad zwei Priester und über 50 Gläubige bei der Feier der hl. Messe niedergeschossen wurden. Es gibt grundlegende menschliche Rechte, die alle achten müssen. Dazu gehört vor allem die Achtung der Menschenwürde, die den gegenseitigen Respekt zwischen den Personen gewährleistet. Dazu gehört aber auch das Recht auf die freie Ausübung seiner Religion. Nur wenn es Religionsfreiheit gibt, dann gibt es auch Frieden unter den Völkern. Das ist das große Anliegen des Papstes am heutigen Weltfriedenstag, das wir uns selber zu Herzen nehmen und betend vor Gott bringen wollen.
Des Weiteren ist der Papst besorgt  im Hinblick auf die Demoralisierung in der Welt von heute. Die menschliche Würde und vor allem die moralischen und sittlichen Werte gehen immer mehr verloren. Der Papst ruft die Bischöfe und alle Christen zur Neuevangelisierung auf. Mit missionarischem Eifer sollen wir aus dem Geist des Evangeliums leben und die Frohbotschaft an die anderen Menschen weitergeben, sowohl durch unser Wort wie auch durch unser Beispiel.
Wie wichtig ist da die christliche Familie, sie ist eine Schule der Freiheit, der Liebe und des Friedens. Lassen wir nicht zu, dass sie zerstört wird durch Perversitäten und andere Lebensformen, die die Aufgabe von Mann und Frau in der Familie und Gesellschaft leugnen. Um die Kirche und die Gesellschaft zu erneuern, braucht es immer wieder Menschen, die sich bekehrt haben, die in Gott verankert sind und aus einem tiefen Glauben heraus leben. Die ersten Christen kannten diesbezüglich vier grundlegende Prinzipien:
1. Die brüderliche, die geschwisterliche Gemeinschaft. Sie waren ein Herz und eine Seele.
2. Sie bauten ihr Leben auf der Lehre der Apostel.
3. Die Feier der Eucharistie, zu der sie immer wieder zusammenkamen, denn die hl. Messe ist Quelle und  Höhepunkt unseres ganzen christlichen Lebens.
4. Sie verharrten einmütig im Gebet. Sie beteten alleine und in Gemeinschaft.

Heute beginnt das 2. Jahrzehnt in unserem 21. Jahrhundert und im 3. Jahrtausend. Möge die Kirche wieder zu neuer Blüte erstehen. Das wird geschehen, wenn wir den Sonntag wieder als Tag des Herrn nach dem Modell der Urkirche feiern.
Am Sonntag ist Christus von den Toten erstanden. Am Sonntag ist der Hl. Geist in Fülle auf die Apostel herabgestiegen und hat die Kirche begründet.
Der Sonntag, der Tag des Herrn, muss darum wieder zur Gänze Gott geweiht sein. An diesem Tag können wir die vier Prinzipien voll und überzeugend leben, die uns in der Apostelgeschichte vorgegeben sind.
Dann wird uns Christus, der Friedensfürst, auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria, ein Jahr der Einheit und des Friedens schenken.
Amen.

Offizielle Bilder zum Download Bischof Schwarz
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