Förderung von Männergruppen
Seither werden die Treffen in regelmäßigen Abständen angesetzt und findet abwechselnd bei einem der Männer statt. Das gemeinsame Kochen ist beinahe so etwas wie ein Ritual geworden und bietet oft den Einstieg in den Abend. So ist es nicht so tragisch, wenn sich der eine oder andere einmal etwas verspätet. Grundsätzlich sind alle Männer pünktlich, da ihnen dieser Termin immer sehr wichtig ist. Nach dem Essen im gemütlichen Rahmen mit einem Glas Wein, kann jeder berichten, was sich in letzter Zeit so bei ihm getan hat, was ihn beschäftigt und wie es ihm gerade geht. Danach wird entweder über ein Thema aus der Austauschsrunde gesprochen oder einer der Teilnehmer hat eine Fragestellung an die Gruppe, zu der er gerne Rückmeldung von „seinen" Männern hätte. Oft werden Konflikte, anstehende Entscheidungen oder Herausforderungen besprochen. Falls kein Thema aus der Austauschsrunde gewählt wird, findet sich häufig ein Gesprächsstoff aus dem Alltag oder den aktuellen Medien. Auch Bibeltexte und deren Aussage in Bezug auf die jeweilige persönliche, aktuelle Situation bieten immer wieder geeigneten und ausreichenden Gesprächsstoff.
Zweimal im Jahr beteiligt sich die Gruppe aktiv an einer Aktion für andere und engagiert sich bei „SEI SO FREI", putzt Schuhe bzw. geht als Nikolo im Ort von Tür zu Tür, um die entwicklungspolitische Ziele von „SEI SO FREI" zu unterstützen.
Die Gruppe lebt davon, dass die Beteiligten sich einbringen und zueinander großes Vertrauen haben. Gesprochenes und Erlebtes bleibt in der Gruppe und wird nicht nach außen getragen. Den Männern geht es um eine gegenseitige Teilhabe am Leben der andern. Für diese Männer bieten „ihre Männer" einen Ort, an dem sie wachsen und viel über sich und andere erfahren können. Es besteht eine Atmosphäre des gegenseitigen Aufrichtens, Ernstnehmens, miteinander Trauerns, Freuens, Feierns. Probleme und Herausforderungen werden für die Teilnehmer zu einem gemeinsamen Wachsen und Reifen.
Hängengeblieben ist mir der Satz einiger Gruppenmitglieder: „… was wäre ich ohne meine Männer?“
DI Bernhard Steiner, stv. Diözesanobmann der KMB-Linz