Obmannwort
Wenn es heißt, dass jede Krise auch eine Chance ist, dann indem wir deutlicher sehen, was wir anpacken müssen und wo die Stärken unserer Arbeit liegen. Wo können wir Kraftquellen finden, die uns auch in Krisenzeiten nicht resignieren lassen, sondern frei machen für ein Engagement für die, die es brauchen? Gerade ältere Männer sind immer in der Gefahr, sich zurück zu ziehen und zu vereinsamen. Hier braucht es einen wachen Blick und die Bereitschaft, aktiv auf sie zuzugehen.
Viel ist versucht worden über Online-Kommunikation zu ersetzen, was durch die Verhinderung persönlicher Kontakte nicht mehr möglich war. Die Reaktionen reichen von völliger Ablehnung dieser Möglichkeiten bis zu der Hoffnung, dass wir in Zukunft einen Großteil unserer Treffen online durchführen werden. Da braucht es einen realistischen Blick auf die Grenzen und Möglichkeiten dieser technischen Hilfen.
Uns Männern wird oft vorgeworfen, dass wir die Pflege von Beziehungen gerne den Frauen überlassen. Der ehemalige Männerreferent Mag. Josef Lugmayr und jetzt Abteilungsleiter von „Beziehungleben“ wird uns beim Diözesantag zeigen, wie unsere Beziehungen für uns zu Kraftquellen werden können.
Im letzten Jahr hatten wir König David als biblischen Begleiter der KMB. In diesem Jahr ist es Josef, der Zimmermann und Ziehvater von Jesus, der viele Anknüpfungspunkte für unser Leben bietet und uns die Bibel neu als Kraftquelle für unseren Alltag als christliche Männer zeigt.
Auch in diesem Jahr möchten wir dem Thema der Schöpfungsverantwortung wieder einen Schwerpunkt widmen. Die Nachhaltigkeitsgala fällt in den Zeitraum der „Schöpfungszeit“ von 1. September bis 4. Oktober, den christliche Kirchen immer bewusster in ihren Kirchenalltag einbauen.
Weltweite Krisen, wie die Klimakatastrophe und die Corona-Pandemie treffen immer in verstärktem Ausmaß die Ärmsten der Welt. Das spüren wir gerade jetzt bei unseren Partnerorganisationen von Sei So Frei. Besonders wichtig ist daher der Romeropreis für Mayra Orellana aus Guatemala, der am 27. November bei einem Fest im Brucknerhaus in Linz überreicht wird.
Wir leben in unruhigen Zeiten. In der KMB sind wir bereit, uns den Herausforderungen zu stellen und unsere Gemeinschaft dafür einzusetzen, dass Kirche als Teil der Lösung erlebt werden kann. Alleine erleben wir uns oft machtlos und überfordert, aber im gemeinsamen Reflektieren und Handeln eröffnen sich Möglichkeiten, die auf der Nachfolge Jesu gründen.
Ich wünsche allen Männern in der KMB, dass sie in diesem Jahr neue Kraftquellen erschließen und so beitragen können, dass das Zusammenleben in diesem „gemeinsamen Haus“, wie Papst Franziskus die Welt gerne nennt, ein Stück besser gelingt.
DI Bernhard Steiner, Obmann der KMB in Oberösterreich