Kreuzweg von Herbert Friedl / Pfarre Altenberg

10. Station: Bloßstellen – Jesus wird seines Gewandes beraubt

Jesus ist an seiner Richtstätte angekommen. Er wird seiner Kleider beraubt, muss allerlei Demütigungen über sich ergehen lassen. Der Kreuzweg führt uns unsere eigene Wahrheit vor Augen und konfrontiert uns damit. Alles Äußerliche muss weg. Alles, was ich mir sozusagen „umgehängt habe“, gilt in dieser Situation nichts. Unser Gewand hat in vielerlei Hinsicht eine Schutzfunktion, unterstreicht unseren Status oder wird eben zum Symbol für Erniedrigung.

Impulsfragen:

Kenne ich das Gefühl, vor anderen „nackt“ dazustehen oder bloßgestellt worden zu sein?
Was geht in mir vor, wenn ich mich beschämt oder gedemütigt fühle?
Wenn alle Äußerlichkeiten wegfallen oder mir mein äußerer Schutz weggenommen wird: habe ich dann in mir genügend „Substanz“, um bestehen zu können?
Wie verhalte ich mich, wenn ich sehe, dass Menschen in meiner Nähe von Anderen bloßgestellt werden?

Biblische Vertiefung: Mt 27,33.35; Ps 22,18f

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