Gabe der Einsicht
„Die Einsicht gibt die Fähigkeit
zum ‚intus legere‘, also ‚hineinzusehen‘:
Diese Gabe lässt uns die Dinge so verstehen,
wie Gott sie versteht,
mit der Erkenntnis Gottes.“
(Papst Franziskus)
Die zweite Gabe ist die Einsicht. Sie verleiht uns Durchblick und hilft uns, in der oft recht komplizierten Welt und im Hin- und Hergerissensein zwischen den vielen Angeboten und Möglichkeiten den Überblick zu behalten. Sie lässt uns Zusammenhänge erkennen und gewährt uns Einsicht in Sachverhalte. Einsichtig zu sein bedeutet, den Dingen auf den Grund zu gehen und dabei hinter so manche Fassade zu blicken – damit bewahrt die Einsicht uns auch davor, allem und jedem hinterherzulaufen, nur weil das vielleicht gerade „in“ ist.
Diese Gabe des Heiligen Geistes befähigt aber auch dazu, ein Ein-Sehen zu haben – mit uns und mit anderen. Wer einsichtig ist, kann – auch wenn er oder sie gerne noch so perfekt wäre – zugeben, dass auch andere Recht haben. Wer einsichtig ist, kann – auch wenn es für ihn oder sie nicht leicht ist – Fehler zugeben und zu ihnen stehen. Wer einsichtig ist, kann – weil er oder sie sich in das Gegenüber hineinzuversetzen vermag – aber auch fair mit den Fehlern anderer umgehen. Wer einsichtig ist, beweist Größe.
Die Einsicht weitet unseren Blick, um das Handeln und Wirken Gottes in der Welt besser zu verstehen und schenkt die Gabe, mit Herz und Hirn hineinzusehen, Menschen und Dinge so anzusehen, wie Gott sie ansieht.
