Intensive Gespräche, offenen Fragen
Sechs Tage lang waren Bischof Manfred Scheuer, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Willi Vieböck in den Pfarren des Dekanates Schärding, sowie bei den verschiedenen kirchlichen Gruppen und Einrichtungen unterwegs um zu erfahren, wie es den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern geht und wo „der Schuh drückt“. Die „drei Weisen aus dem Osten“, wie Dekanatsassistent Martin Brait die Visitatoren der Diözese Linz bei seiner Dankansprache bezeichnete, standen den Gläubigen im Dekanat Schärding Rede und Antwort.
Es war eine wertvolle Zeit der Begegnungen, der intensiven Gespräche und des Austausches. Trotzdem blieben einige Fragen offen: Wie und wieviel Verantwortung Laien in Zukunft übernehmen sollen und dürfen und die Frage der „Frau in der Kirche“. Das Dekanat Schärding war das erste in dem die Visitation in dieser neuen Form stattgefunden hat. „Wir haben das ein Stück weit als Vertrauensbeweis gesehen“, so Martin Brait. „Es war schön, dass wir mit dem Bischof und seinen Stellvertretern auf Augenhöhe reden konnten.“ Als „fröhlichste und ungezwungenste Begegnung“ war ihm das Treffen mit den Asylwerbern im Flüchtlingsheim Münzkirchen in Erinnerung.
Bischof Manfred Scheuer betonte in seiner Ansprache, dass er sich in den Pfarren des Dekanates Schärding sehr wohl gefühlt habe, dass er willkommen war. Er hob den Wert der Gastfreundschaft hervor und unterstrich, dass die Vorstellung von Gott, der uns ständig „beäugt“ und kontrolliert, nicht stimme. Vielmehr habe Jesus von Gott als einem Freund des Lebens gesprochen, der uns zum Fest einlade. Scheuer bedankte sich für das Engagement: „Danke, dass ihr eine einladende Kirche seid! Viele im Dekanat Schärding bringen ihre Talente, Charismen und Fähigkeiten ein. Wir wollen mit einem Fest der Freude und der Dankbarkeit das Leben feiern!“ Auch wenn manche das Gefühl hätten, dass Manches „zerbrösle“, solle man nicht bei dem ansetzen was fehlt, sondern bei dem was gelingt, so Scheuer. Die Umgestaltung und Veränderung des kirchlichen Lebens vollziehe sich in verschiedenen Formen, die Scheuer aber nicht näher definierte.
Dechant Eduard Bachleitner überreichte den Gästen Spezialitäten aus dem Innviertel mit dem Hinweis: „…damit ihr in Linz etwas zu essen habt.“ Musikalisch umrahmt wurde der Abschlussgottesdienst vom Kinderchor Schardenberg.
Gudrun Koller