Freitag 29. März 2024

Grußwort

des Bergknappenclubs Kohlgrube/ Wolfsegg

Wegen des plötzlichen Todes und da die Heilige der Legende nach von einem Felsen geschützt wurde, der sich öffnete und sie verbarg, wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin. Oft wird sie daher mit Bergmannswerkzeugen dargestellt.

Der 4. Dezember ist der Gedenktag der Heiligen Barbara, die als Schutzpatronin der Bergleute, Geologen aber auch beispielsweise der Zimmerleute, Maurer und Architekten gilt.

 

Barbara war der Überlieferung nach die Tochter des Dioscuros und lebte am Ende des 3. Jahrhunderts im kleinasiatischen Nikomedia (heute İzmit). Einer anderen Tradition zufolge lebte sie in Heliopolis (heute Baalbek im Libanon).

Sie war eine sehr hübsche Frau, die viele Verehrer hatte. Doch jeden wies sie zurück. Sie besuchte trotz Christenverfolgung heimlich eine Christen-Gruppe. Ihrem Vater Dioscuros, ein bekannter Christenhasser, war das nicht recht. Er ließ einen Turm bauen, in dem sie dann eingesperrt war. Überliefert wird, dass sie dem Turm ein drittes Fenster als Symbol der Dreifaltigkeit hinzufügen ließ. Vom heiligen Geist erleuchtet soll sie in einem Opferbecken getauft worden sein.

Dies ging ihrem Vater zu weit und er beschloss, seine Tochter zu töten. Barbara konnte zwar fliehen, doch sie wurde von einem Hirten verraten, der laut Überlieferung von Gott als Strafe in einen Stein verwandelt wurde. Barbara wurde verhaftet und musste für ihren Glauben sterben. Sie wurde misshandelt und schließlich von ihrem Vater geköpft. Dafür wurde er angeblich von einem Blitz getroffen.

 

Symbole auf der Bergmannstracht

 

Die Heilige Barbara zählt zu den Vierzehn Nothelfern und ihr Verhalten im Angesicht von Verfolgung und Tod gilt als Vorbild der Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben. Wegen des plötzlichen Todes und da die Heilige der Legende nach von einem Felsen geschützt wurde, der sich öffnete und sie verbarg, wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin. Oft wird sie daher mit Bergmannswerkzeugen dargestellt.

Deshalb findet auch bei uns an einem Sonntag um den 4. Dezember ein bergmännischer Umzug statt. Zu diesem Umzug tragen die Bergleute ihre Bergmannsuniform. Dieser Bergkittel ist häufig mit 29 Knöpfen verziert, welche Barbaras 29 Lebensjahre symbolisieren. Dabei bleiben die drei obersten Knöpfe geöffnet; sie stehen je nach Interpretation für Glaube, Hoffnung und Liebe, die Dreifaltigkeit oder die dreijährige Kerkerhaft der Hl. Barbara. Die neun Zacken des Pelerinkragens erinnern an die neun Haftjahre im Turm. Und wenn wir der Bauernregel glauben schenken, dann sieht es fürs nächste Jahr ganz gut aus, denn „Barbara im weißen Kleid, verkündet gute Sommerzeit“.

 

Anstoß für gelebte Solidarität

 

Der Beruf des Bergarbeiters war zur damaligen Zeit gut bezahlt, natürlich auch dementsprechend körperlich anstrengend und gefährlich. Durch seine meist geschlossene Kernbildung, seine lange Arbeitszeit untertags, wurden die Bergleute oftmals gesellschaftlich abgegrenzt. In sozialen Bereichen aber sehr fortschrittlich entstand zum Beispiel aus der „Bruderlade“ das heutige Krankenkassensystem. Daher freut es uns ganz besonders, dass unser Bergmannsstand nun durch die Patronanz der Pfarre Wolfsegg aufgewertet wird. Dafür danken wir allen Beteiligten.

 

Roland König, November 2018

Namenstage
Hl. Gladys, Hl. Ludolf, Hl. Berthold von Kalabrien
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