Freitag 26. April 2024

Sterbesegen

Ein Ritus gibt Kraft und spendet Trost

Der Sterbesegen ist keine Konkurrenz zum Sakrament der Krankensalbung, sondern eine Hilfestellung für Menschen, bei denen sich die letzten Tage im Leben bereits abzeichnen.

Ein gutes Angebot, um Menschen, die an der Grenze zwischen Leben und Tod stehen, Gottes stärkende Gegenwart erfahren zu lassen, ist der so genannte Sterbesegen. Diese Segensfeier gibt es schon lange. Sie ist aber eher in Vergessenheit geraten, da sich im Laufe der Jahre für viele die Krankensalbung immer mehr zur „letzten Ölung“ gewandelt hat. Der Sterbesegen ist keine Konkurrenz zum Sakrament der Krankensalbung, sondern eher ein Hilfestellung für Menschen, bei denen sich die letzten Tage im Leben bereits irgendwie abzeichnen. Der Sterbende/ die Sterbende soll gerade in dieser schweren Zeit des Loslassens und Aufmachens begleitet werden. Diese Feierform kann von Priestern, Diakonen und beauftragten SeelsorgerInnen gespendet werden. Wenn Familienmitglieder mitfeiern, so ist dies besonders schön, da dadurch gegenseitige Stärkung erfahrbar wird.

 

Das ganze Leben in Gottes Hände legen

 

Gebete, Schriftlesung und persönliche Worte umrahmen das Ritual. Der eigentliche Sterbesegen, bei dem Stirn und Hände des Kranken durch Handauflegung und Weihwasser berührt werden, steht im Mittelpunkt. Alles was im Denken und Handeln dieses Menschen erfahrbar war, was er/ sie den Seinen/ Ihren mitgegeben hat und alles was dem sterbenden Menschen im Lauf des Lebens an Schwerem und Schönem geschenkt wurde soll von Gottes Segen erfüllt werden. All das darf in die Hände Gottes gelegt werden. Ein Höhepunkt ist auch, wenn dem Sterbenden noch die Kommunion gereicht werden kann.

 

Gottes Beistand wird spürbar

 

Als Pfarrassistentin habe ich schon einigen Menschen den Sterbesegen spenden dürfen. Es war jedes Mal für mich berührend und ergreifend zu sehen, dass diese Feier Kraft und Trost gibt. Auf einmal betet der schwerkranke Mensch, der sonst kaum mehr sprechen kann, mit klaren Worten mit. Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen wird spürbar.

Ich ermutige alle, sich an ihre SeelsorgerInnen zu wenden, wenn eine solche Begleitung erwünscht wird. Melden Sie sich auch, wenn jemand unvorhergesehen und plötzlich stirbt. Hier ist der Sterbesegen ebenfalls sehr sinnvoll und lässt Gottes Beistand spüren.

 

Margareta Gschwandtner ist Pfarrassistentin in Desselbrunn

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