2 neue Glocken für die Pfarre
Am 23. November 2007 – am Festtag des Hl. Kolumban – wurde in Passau unsere Benediktglocke gegossen. Interessant deshalb, weil Kolumban im 6. Jhdt. Ein Missionar war, der von Irland kam, und die irischen Mönche es waren, die im 5. Und 6. Jhdt. die Glocken in Europa verbreiteten. 65 Angehörige aus unserer Pfarre waren Zeugen dieses großartigen „Schauspiels“: bei Temperaturen um 1100 Grad sind in einer tiefen Grube acht neue Glocken „geboren“ worden, darunter unsere, die größte, die Benediktglocke mit fast 3000 kg.
Monatelang dauerten die Vorbereitungen, bis die „Glockenspeise“ (zu 78 Prozent aus Kupfer und 22 Prozent aus Zinn) in einem Holzofen auf 1100 Grad erhitzt wurden. Ein wenig mit Verspätung war es dann soweit: Nach einem Gebet zum Gelingen des Gusses, das neben mir ebenso von einem tschechischen und polnischen Priester gesprochen wurde, wurde der Ofen angestochen und die glühende Bronze zischte auf einer sehr engen Fährte in die Formen. Sichtlich zufrieden war nachher Rudolf Perner, der Glockengießer.
Sehr zufrieden waren alle, die kamen, um das mitzuerleben, darunter vor allem die Musikergruppe der Jagdhornbläser unter der Leitung von Norbert Berger, die es als eine Ehre erachteten, diesen Glockenguss musikalisch mitgestaltet zu haben.
Am 18. Jänner 2008 – am Beginn der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen – wurde die Christusglocke in Passau gegossen. Jetzt waren es sogar mehr als 90, die es sich nicht nehmen ließen, nach Passau zu fahren. Musikalisch gestaltet wurde der Glockenguss dieses Mal von den Handysängern. Danke!
Am Freitag, den 11. Juli 2008, dem Gedenktag des Hl. Benedikt war es soweit – unsere beiden neuen Glocken wurden von unserem hochwürdigsten Herrn Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz geweiht. Ganz Windischgarsten war auf den Beinen, so hieß es im Bericht des ORF, und die Anteilnahme und das Interesse der Windischgarstner für dieses Jahrhundertereignis war schon sehr bewegend. Viele Kinder, Familien, Vereine und auch ältere Menschen waren gekommen und nahmen die Strapazen auf sich – einfach nur, um dabei zu sein. Der Festzug begann bei der Baufirma Kretschmer, wo die Glocken in den letzten Wochen dankeswerterweise gelagert werden konnten. Unter den Klängen der Pfarrmusikkapelle und mit Geleit der Trachten, der Feuerwehr, der Landjugend, den Sportvereinen, dem Singkreis, den Ehrengästen aus Kirche und Politik von Nah und Fern und vielen, vielen Einheimischen setzten sich die Glocken, die von Noricapferdegespannen aus Stadl – Paura gezogen wurden, in Bewegung. Gefolgt von der Kutsche vom Moar im Hof, die unsere beiden Hauptzelebranten zum Marktplatz brachte, wo nach einigen Ansprachen die Weihe vollzogen wurde. Anschließend zog man in die Kirche, um Eucharistie zu feiern und somit Dank zu sagen. Gedankt sei an dieser Stelle besonders Ing. Stefan Grill und seinem „Freiwilligenchor“, die wiederum die Benediktmesse aufgeführt haben. Nach dem Gottesdienst waren alle zu einer gemütlichen Agape in den Rathaushof geladen.
Man stärkte sich, tauschte sich aus und konnte als Andenken auch eine kleine Messingglocke erwerben, die uns wohl immer an dieses Ereignis erinnern wird. Gedankt sei an dieser Stelle allen, die zum Gelingen des Projektes und der Weihe selbst beigetragen haben – besonders natürlich unserem Hr. Pfarrer, dem Initiator dieses großen Projektes, und unseren hochwürdigsten Herrn Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz.