Gruß an die Jugend
Meine lieben jungen Freunde, geschätzte Leser im Internet!
Immer wieder stelle ich mir schon die Frage, was die Kirche ist, um dann sogleich eine Antwort zu versuchen. Die Kirche ist eine Gemeinschaft mit Gott und untereinander. Damit das gelingt, müssen wir uns Zeit für Gott und füreinander nehmen. Miteinander und füreinander sind wir verantwortlich: von der Liebe geleitet und der Wahrheit verpflichtet, denn wir alle sind Kirche (vgl. Eph 4,1-6.7.11-16).
Ich freue mich immer wieder, wenn Jugendliche sich für den katholischen Glauben einsetzen bzw. alles unternehmen, damit andere das Schöne unseres Glaubens auch in ihrem persönlichen Leben entdecken. So war es wieder, als sich am letzten Samstag unsere Firmhelfer mit den Firmlingen zum „Tag im Pfarrheim“ getroffen haben. Das war doch ganz sicher eine sehr intensive Zeit, wo jeder gewonnen hat: die Firmlinge und auch die Firmhelfer, denen ich dafür sehr herzlich danke, weil sie unsere Firmlinge begeistert haben. Und dann haben wir am Sonntag gemeinsam in unserer Pfarrkirche wieder die Sonntagsmesse gefeiert.
Dabei denke ich mir, dass jeder seine Zeit braucht, um die ganze Schönheit und Kraftfülle des allerheiligsten Sakraments der Eucharistie zu entdecken. Allein, dass man am Sonntag in der Kirche sitzt, ohne sich nur irgendwie berühren zu lassen, macht noch nicht den Christen, der für sein Leben die Bedeutung der Eucharistie erkannt hat. Wenn Christus es ist, der sich in der Eucharistie schenkt, dann kann nur die Hingabe des Christen die allein gültige Antwort des Christen sein. Nur so kann auch der junge Mensch die zentrale Bedeutung der Hl. Eucharistie für sein Leben erkennen.
Beim letzten Abendmahl nimmt Jesus bereits zeichenhaft vorweg, was wenige Stunden später am Kreuz geschehen wird. Unter der Gestalt des Brotes gibt er den Jüngern seinen Leib zur Speise, den er auf Golgota für uns opfert, und unter dem Zeichen des Weines reicht er ihnen sein Blut zum Trinken, das er am Kreuzesholz vergießt. So erweist sich Jesus als unser Pascha-Lamm, als das Lamm, das hinwegnimmt die Sünden der Welt. Der Herr gibt den Seinen den Auftrag, dieses Geschehen im Mahl zu feiern: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ (Lk 22,19; 1 Kor 11,24). Jesus ist aber auch der einladende Gastgeber des eucharistischen Mahles, zu dem er am Abend des Gründonnerstags seine Apostel gerufen hat. Und jetzt lädt er uns als Gemeinschaft ein. Durch unsere Teilnahme und das Essen der eucharistischen Speise vertieft der Herr die Verbundenheit mit sich, mit seinem Vater und dem Heiligen Geist. Gleichzeitig bestärkt er die Gemeinschaft derer, die daran teilnehmen, untereinander und miteinander.
Nicht vergessen dürfen wir aber auch, dass die Eucharistie weit mehr als ein Mahl ist, denn sie reicht in die Tiefe des Karfreitags. Wenn wir die Eucharistie feiern, wird das Kreuzesopfer Jesu sakramental gegenwärtig, denn wir werden hineingenommen in das Leiden und Sterben Christi. Deshalb sind wir bei der Feier der Eucharistie keine unbeteiligten Zuschauer, sondern nehmen aktiv teil am Erlösungsgeschehen. Ebenso wichtig und im Zentrum unseres Glaubens ist das Beichtsakrament, zu dem wir am kommenden Sonntag von 7.00 – 11.30 Uhr auch die Jugend bei einem auswärtigen Priester sehr herzlich einladen. Die Zeiten, die ich vor allem auch noch in der Karwoche zur Verfügung stelle, findet ihr im Pfarrkalender und auch im Internet.
Die Kraft der Eucharistie wird uns immer wieder neu in der treuen Mitfeier der heiligen Geheimnisse geschenkt. Alle, die daraus leben, erbauen in Wahrheit die Kirche Gottes.
Dazu ermutigt Euch alle
Euer Pfarrer Dr. Gerhard M. Wagner