Hl. Elisabeth von Thüringen
Dabei wurde die Lebensgeschichte dieser hilfsbereiten Frau mit Hilfe der Kett Methode und Mitwirkung vieler Kinder dargestellt.
Wir möchten euch jetzt eine besondere Begebenheit der Heiligen Elisabeth von Thüringen erzählen:
In unserer Geschichte gibt es ein Schloss.
Es wohnen darin Ritter und Ritterfräulein.
Es wohnt darin ein Graf - der Landgraf Ludwig von Thüringen. Es
wohnt darin seine Gemahlin, die Landgräfin. Sie haben einen Sohn.
Auch er heißt Ludwig.
Oben in der Burg werden Feste gefeiert, Ritterspiele gemacht. Es
wird getanzt und gesungen. Es ist keine Not in der Burg. Die Ritter
haben alles, was sie zum Leben brauchen. Sie haben Diener und
Köche. Sie haben genug zu essen und zu trinken.
Unten am Fuße des Berges breitet sich ein Land aus. Im Tal, in der
Tiefe ist es nicht so hell und froh. Im Land unten da gibt es viel
Dunkles, viel Not. Da gibt es die Armen in den Häusern. Arme
Menschen, die viel arbeiten müssen, dass es denen da oben gut
geht.
Es gibt in den Häusern Kranke, die kein Geld haben für einen Arzt
oder Medizin. Es gibt alte Leute, um die sich niemand kümmert. Da
gibt es auch Kinder, die ohne Eltern aufwachsen.
Die Burg wird für ein Fest geschmückt. Sie warten, sie warten auf
viele Gäste. Die Braut wird erwartet, sie heißt Elisabeth. Sie kommt
aus dem Ungarland und ist die Tochter des ungarischen Königs und
der ungarischen Königin. Sie ist eine Königstochter. Sie ist erst 5
Jahre alt. Damals war es so. Die Könige haben ausgemacht, wer von
den Kindern wen heiraten soll.
Elisabeth musste mit 5 Jahren ihr Heimatland verlassen. Was das
wohl für ein Abschied war? Von Vater und Mutter weggehen zu
fremden Menschen! Was wird man ihr eingepackt und mitgegeben
haben?
Elisabeth zog in die Burg hinein und wurde mit Freude empfangen.
Die Ritter, die Ritterfräulein, der Landgraf und die Landgräfin und
natürlich der junge Ludwig – alle waren gespannt, wie das Mädchen
ausschaut, das einmal die Braut von Ludwig werden soll.
Elisabeth lebte im Schloss, wuchs heran. Von den Eltern wurde sie
aufgenommen wie die eigene Tochter und Ludwig war zu ihr wie ein
Bruder.
Sie lernte all das, was man auf einem Schloss lernt: tanzen und
musizieren, reiten und jagen, gute Manieren und handarbeiten. Mit
den anderen Kindern vom Burghof und mit Ludwig spielte sie gerne
Fangen und Verstecken und all das, was Kinder gerne spielen.
Manchmal war Elisabeth plötzlich verschwunden und niemand
wusste genau wohin. Ludwig hat es einmal herausgebracht. Er fand
sie in der Schlosskapelle. Da hat sie die Bilder alle angeschaut. Eines
hat sie besonders angeschaut: Das Kreuz. Sie wusste, am Kreuz
hängt Jesus. Sie hatte mit Jesus großes Mitleid.
Sie dachte: Jesus, was leidest du für Not. Manchmal, wenn sie vor
Jesus stand, da fielen ihr plötzlich die Menschen ein, die auch Not
litten: die Menschen da unten im Land. Wenn sie zum Jagen ritt, kam
sie an den Häusern vorbei und sah so viel Elend und Not. Sie hatte
mit den Menschen großes Mitleid.
Als Elisabeth 14 Jahre alt war, wurde die Hochzeit gefeiert. So jung
haben die Mädchen damals geheiratet.
Das muss ein schönes, großes Fest gewesen sein:
die Ritter, die Ritterfräulein, die Turnierspiele und Hoftänze,
die reiche Festtafel, die Geschenke und Glückwünsche!
Elisabeth war nun selber eine Landgräfin geworden. Sie war die Frau
von Ludwig. Elisabeth und Ludwig hatten sich sehr gern. Sie hatten
sich lieb mit dem Herzen, mit Leib und Seele. Aus ihrer Liebe sind
drei Kinder geboren.
Elisabeth denkt oft an die Armen im Land unten. Immer, wenn sie am
Kreuz Jesu vorbeikam, sein Bild anschaute, dachte sie an die
Menschen in Not. Sie ging so oft hinunter und brachte ihnen Brot.
Elisabeth brachte auch etwas von ihrem Schmuck, den Edelsteinen
und von Gold und Silber in die Häuser im Tal.
Sie brachte es den Menschen in ihre Häuser, damit sie sich das
Notwendigste kaufen konnten: Brot, Medizin und Warmes zum
Anziehen.
Ludwig merkte, dass Elisabeth so Vieles vom Schloss hinunter trug zu
den Armen. Die Verwandten auf der Burg waren böse auf Elisabeth.
Sie sagen: Wenn sie alles den Armen bringt, haben wir nichts mehr.
Ludwig bekam Angst. Er liebte seine Frau und wollte sie beschützen,
vor allem vor dem Zorn der Verwandten. Er dachte, dem muss ich
mich entgegenstellen.
Als Elisabeth eines Tages wieder hinunterging, trat er ihr in den Weg.
„Was trägst du hinunter?“, fragte er sie. Er öffnete ihren Korb,
und darin waren wunderschöne Rosen.
Ludwig verstand. Er spürte, die Liebe von Elisabeth lässt Blumen
erblühen. Sie bringt etwas zum Blühen. Ich muss ihre Liebe teilen, die
große Kraft der Liebe teilen. Er ließ sie gewähren und sie tat viel
Gutes.
Nach einigen guten und schönen Jahren zusammen mit ihrem Mann
Ludwig, musste Ludwig in den Krieg ziehen. Elisabeth ahnte Böses.
Es dauerte nicht lange, da kam ein Reiter in die Burg. Er trug eine
schwarze Fahne und berichtete, dass Ludwig im Krieg gefallen war.
Der Schmerz von Elisabeth war groß. Sie trauerte um ihren Ludwig.
Elisabeth dachte immer mehr an die Armen. Sie brachte ihnen
weiterhin das, was auf der Burg im Überfluss da war: Essen,
Kleidung, Medikamente. Ludwig, der jetzt nicht mehr da war, hatte sie
verstanden. Aber die Verwandten von Ludwig verstanden es nicht.
Immer öfter schauten sie in den Korb hinein und verboten ihr,
etwas von den Schätzen des Schlosses hinunterzutragen.
Eines Tages sagten sie zu Elisabeth:
„Zieh ganz hinunter, zieh aus dem Schloss aus!
Wir wollen dich nicht mehr haben."
Da zog Elisabeth hinunter zu den Armen.
Auch ihre eigenen Kinder gingen mit ihr.
Sie wollte bei den Armen wohnen und schlafen.
Sie hat die Kranken gepflegt, Kindern, die keine Eltern hatten,
war sie eine gute Mutter.
Sie hat sogar Krankenhäuser gegründet.
In viele, viele Häuser hat sie Licht gebracht.
21 Jahre war Elisabeth alt als sie starb. Sie hat so viel Gutes und so
viel Liebe in das arme Land gebracht, dass die Menschen sie schon
bald nach ihrem Tod sehr verehrten. Bereits 3 Jahre nach ihrem Tod
wurde sie heiliggesprochen.
Auch heute noch leben Frauen die so sein wollen wie die Heilige
Elisabeth. Sie leben in Gemeinschaften zusammen und heißen
„Elisabethinen“. Sie haben viele Krankenhäuser gegründet.
Sogar in Linz haben wir ein solches Krankenhaus