Ökumenische Reise der Trauner Pfarrgemeinden

Das „Land der Schwarzen Berge“ ist ein kleines Land – etwas größer als Tirol – und seit 2006 ein souveräner Staat. Auf kleinem Raum war für die Reisegruppe viel zu erkunden und zu erleben, vor allem aber war auch Zeit, die ökumenische Gemeinschaft zu pflegen.
Von Budva aus, einer der ältesten Orte an der Adria mit einer reizenden Altstadt, zeigte der hervorragend Deutsch sprechende einheimische Guide Jovan jeden Tag ein Stück seiner Heimat.
Der Reichtum an Kirchen konnte gleich beim ersten Ausflug bewundert werden. Von der Hafenstadt Tivat aus, die neben den venezianischen Spuren auch einen deutlichen Österreichbezug aufweist – Tivat war zur Zeit der österreich-ungarischen Monarchie ein bedeutender Marinestützpunkt – führte eine Fährfahrt durch die Bucht von Kotor. 124 Kirchen könnte man alleine in der Bucht von Kotor zählen, viele davon katholische Kirchen. Etwa drei Prozent der Montenegriner gehören der katholischen Kirche an, evangelische Christen sind in Montenegro kaum vertreten, der größte Teil der Bevölkerung ist der orthodoxen Kirche zuzurechnen.
In der Kathedrale St.Tryphon in Kotor, der Bischofskirche der Diözese, wurde gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Der ursprünglich als ökumenische Feier geplante Abendgottesdienst wurde aufgrund der Erkrankung von Lektor Johann Hartig von Pfarrer Franz Asen gehalten.
Als ganz besondere Highlights wurden die beiden Klosteranlagen Moraca und vor allem Ostrog erlebt. Vier Mönche betreuen das im 13. Jahrhundert gegründete Kloster Moraca, die Marienkirche mit zahlreichen Fresken und Ikonen, einen schönen Klostergarten und die zahlreichen Pilger.
Tief beeindruckt hat das Höhlenkloster Ostrog, das direkt in den Felsen gebaut wurde. Für die Fahrt zum oberen Kloster musste in kleinere Busse umgestiegen werden, weil die Straße sich in engen Serpentinen emporschraubt. Die mystische Stimmung in der Kammer mit dem Grab des heiligen Vasilije, die intensive Frömmigkeit der vielen Gläubigen wirkten ansteckend.
Auf der „Krone von Montenegro“, eine atemberaubende Panoramastraße mit 25 Serpentinen, einer Fahrt mit Titos Gebirgsbahn von Bar nach Kolasin und einer Bootsfahrt auf dem Skutarisee, dem größte See des Balkans, wurde die abwechslungsreiche Naturlandschaft des Landes erlebbar. Aber auch das Leben in Montenegro, die wirtschaftliche, soziale, religiöse und politische Situation, schilderte Guide Jovan, ärgerte sich über den „sechsten Finger“ , die Korruption in Montenegro und die enormen Schulden, die durch den Bau der Autobahn durch ein chinesisches Konsortium verursacht wurden.
Mit Schinken und Käse, gebackenen Mäusen und Fisch kam auch die Kulinarik nicht zu kurz.
Auf der Rückfahrt vom Flughafen Schwechat nach Traun verlagerte sich allerdings die Ökumene sehr in Richtung der katholischen Kirche, denn das „Habemus Papam“ bestimmte die Gespräche im Bus.