Geschichte der Pfarrkirche
Kleine Rainbacher Kirchengeschichte .
Zur Bekehrung des Volkes der Bajuwaren entsandte der heilige Rupert, der erste Bischof der Stadt Salzburg, Missionsmönche des Missionsklosters Münsteuer in das Tal der Pram, aber auch weiter in die Seitentäler am Ram-Bach und am Dirs-Bach. Als ihre Missionsarbeit vom Erfolg gekrönt war, wurde eine christliche Gemeinde in Taufkirchen gegründet und dieser benachbarte Gebiete eingegliedert.
Die Seelsorge für diese neugebildete Gemeinde führten anfangs die Missionsmönche selbst durch und wurde später an Weltpriester übertragen. Jene wählten ihren Wohnsitz dort, wo von den Mönchen eine Missionszelle mit einer Kapelle daneben errichtet worden war. Diese Ortschaft trug deshalb einen Zellennamen, erhielt aber ab der Besitznahme durch die Weltpriester ‘ die im Gegensatz zu den Mönchen Pfaffen hießen - den Namen Pfaffing. Neben diesem Seelsorgesitz entstand später eine größere, der Hl. Katharina geweihte Kapelle (das heute noch bestehende Pfaffinger Kirchlein), in welcher verschiedene Heilsmittel aufbewahrt und auch Gottesdienste gehalten wurden.
Von Pfaffing aus musste die Seelsorge an der Hauptkirche Taufkirchen, sowie an den Filialkirchen der Umgebung, zu denen auch die noch hölzerne Kirche am Ram-Bach gehörte, zu Fuß versehen werden.
Der Bau der Kirche Am Rain-Bache . auf den Resten eines röm. Wehrturmes, welcher im Sturme der Völkerwanderung der Zerstörung anheimfiel - dürfte zwar in die Zeit des Hl. Rupert - also ins 7. Jhdt. - zurückreichen. Wir können die erste urkundliche Erwähnung allerdings erst 1230 ansetzen, wo in einer Vornbacher Urkunde von der “ecclesia reinpach“ die Rede ist. Die Kirche stand allerdings bereits am selben Standort wie die heutige Pfarrkirche.
Durch das enorme Bevölkerungswachstum im 11. Jhdt. sahen sich die Passauer Bischöfe veranlasst, zu umfangreiche Seelsorgebezirke in kleinere Pfarreien zu zerlegen. Vom vormals großen Kirchensprengel Taufkirchen wurden bis auf Rain.Bach und Din-Bach sämtliche Gebiete ausgegliedert und verselbständigt.
(So zum Beispiel “Weih-Florian“, Schärding und “Samerskirchen“).
Taufkirchen, nun auch Weltpriesterpfarre, unterstand bischöflicher Kollatur d.h. der jeweilige Bischof von
Passau hatte das Recht, diese Pfarre an einen geeigneten Pfarrer zu verleihen. Dieser musste als Gegenleistung
60 - 65 Pfund Geldes an die bischöfliche Kurie liefern.
Im Zeitalter der Reformation, in der selbst Geistliche vom katholischen Glauben abfielen, konnte so manche Pfarrei nicht mehr besetzt werden. So übergab der Passauer Bischof um das Jahr 1575 die Pfarre Taufkirchen dem Chorherrenstift Suben zur Pastoration. Diese renovierten sogleich den ziemlich tierabgekommenen Pfarrhof zu Pfaffing und die Pfarrhof-Kapelle im Jahre 1581.
Später kauften die Chorherren das Mayergut Hundshof (vermutlich heutiger Pfarrhofbauer, Gadern) um den Sitz der Pfarrer von Taufkirchen vom dezentralen Pfaffing nach Gadem zu verlegen, welches sich in günstigerer Lage befand.
Der Pfarrmayerhof zu Pfaffing wurde an den Mayer zu Pfaffing verkauft, welcher dafür mit der Einhebung und Ablieferung des Klosterzehents im Rainbacher Gebiet an das Kloster Suben beauftragt wurde.
Nach der Verlegung des Pfarrsitzes verlor auch die Katharina-Kapelle zu Pfaffing ihre Bedeutung als Aufbewahrungsort der Heilsmittel, wurde 1785 von Kaiser Josef 11 zugesperrt und ebenfalls dem Mayer zu Pfaffing übergeben.
Auch in Sinzing bestand eine, dem Apostel Jakob geweihte Kirche, in der einigemale im Jahr Gottesdienste gefeiert wurden. Vermutlich sind die ehemaligen Besitzer des 1870 zertrümmerten und veräusserten Kirchrnayergutes die Erbauer. Diese Besitzer gehen bis ins 11. und 12. Jahrhundert auf das Geschlecht (ICI- ‚‚VOfl Sinzinger“ (im Urkundenbuch des Landes oh der Enns erwähnt) zurück. Im Jahre 1786 wurde die Kirche
- wie die Katharina Kirche zu Pfaffing ein Jahr zuvor - von Kaiser Joseph II zugesperrt und in den Privatbesitz des Kirchmayergutes übergeben, wo man es jedoch dem Verfall preisgab.
An der Seite des Pfarrers zu Taufkirchen wirkten bis 1715 ein, ab 1715 zwei Hilfsgeistliche als Kooperatoren - alles Chorherren von Suben. Oft ergaben sich in Rainbach und Diersbach Ausfälle und Störungen der gottesdienstlichen Funktionen! sodass die Rainbacher Kirchenverantwortlichen (der Lokalhstoriker Johann Lamprecht bezeichnet sie in seinem 1891 erschienenen Werk als die „Kirchenholden zu Rainbach). die mit dem Filialverhältnis ohne dies schon lange nicht mehr zufrieden waren, einen dritten Hlilfsgeistlichen für sich alleine forderten.
Als 1779 das lnnviertel unter die österreichische Regierung kam, welche ohnehin daran ging,- viele neue Pfarren und Schulen zu errichten, wurde kurze Zeit darauf - 1783 - Rainbach zur selbständigen Pfarrei - betreut vorn Chorherrenstift Suben.
Am 1. Mai 1784 begann Chorherr Leander Heiß (geb. zu München) als erster Pfarrer von Rainbach seine seelsorgliche Wirksamkeit. An jenem Tag beginnen auch die Pfarrbücher von Rainbach.
Am 16. Mai wurde über das Subener Chorherrenstift die Aufhebung ausgesprochen und bis zur gänzlichen Auflassung unter Administration gesteift. Aus den Administrationsgeldern wurde 1786 bis 1787 der Pfarrhof zu Rainbach aufgebaut.
Im Jahre 1787 wurde die gänzliche Auflösung vollzogen. Rainbach war nun eigenständige Weltpriesterpfarre.
Pfarrkirche hl. Petrus
Gehörte zur Mutterpfarre Taufkirchen/ Pram. In Pfaffing (vom Mittelhochdeutschen Pfaffe = Pfarrhof, später zerstückelt, als der Pfarrer nach Garden übersiedelte. In Pfaffing gehörte das Gotische Katharinenkircherl.
Zum Pfarrhof und Taufkirchen- war dem Augustinerstift Suben Inkorporiert.
1784 wurde Suben von Kaiser Josef II säkularisiert und im Züge der Josefinischen Pfarrreform Rainbachals selbständige Pfarre von Taufkirchen abgetrennt und mit Bau einer größeren Kirche begonnen.
Der 1. Pfarrer kam übrigens aus dem Kloster Suben.
1896 wurde das Geostete Gotteshaus vergrößert. Nur der Turm und das Orgeljoch bleiben von der Alten Kirche.
Der Neo – Klassizistische Innenraum wurde in „ Nazarener – Stil „ ausgemalt und Eingerichtet, davon bleiben nur die Statuen. Der Kirchenspatron hl. Peter ,die Maria und hl Josef übrig. Die dem Schwanthaler- kreis, Zugehörigen Statuen des hl. Johannes des Täufers und des hl. Paulus Stammen aus der ebenfalls von Kaiser Josef II. Zugesperrten St.Jakobus – Kirche von Sinzing.
Die Altarreliquien stammen vom hl. Gaudenzius aus Novara bei Mailand. Damals noch zur Öst-UngarischeMonarchie gehörig. Der Neubau wurde am 1.5.1897 von Bischof Doppelbauer geweiht.
Die Orgel wurde damals Restauriert, 1949 aber neuangeschafft 2004 ein Orgelbauverein gegründet für eine neue Orgel /neue im 2008)
Das geschmackvolle Kriegerdenkmal wurde unter Pfarrer Murauer 1950 geweiht und 1959 unter PfarrerSchiefermaier Sanierte die Pfarre den Friedhof. Unter diesem Pfarrer wurde 1959 die Kirche Grundlegendmodernisiert und die“ Nazarenereinrichtung „eliminiert. Die Glasfenster aus dem Leben des Kirchenpatronesim Langhaus kamen aus der Glasmalerei Schlierbach bei einer innen Färbellung 1976 in die Kirche.
Unter dem derzeitigen Pfarrer Thaddäus Kret, wurde 2003 die Kirche wiederum Renoviert und die modernen Altarbilder verdeckt. Der ebenfalls moderne Kreuzweg von Prof.Fischnauer / Linz farblichGeschickt angepasst, und im Presbyterium helle, neue Kirchenfenster aus Schlierbach eingesetzt.Verbunden mir Ahorn und Nirosta wurde ein sehr freundlicher, heller und an Heimelnder Innenraum geschaffen.
Das Dach wurde neu gedeckt und der Zwiebelturm bekam neue Holzschindel aus Osttirol.In der aussennische an der Apsis wurde eine Renovierte, Barocke Ölberggruppe aufgestellt.
Wenn wir von den Hügeln Ringsum ins Dorf gehen, grüßt und von weiten der 36 Meter hoheKirchturm, dessen 3 Elektrisch geläuteten Glocken uns zum gebet rufen.
Rainbach wird übrigens 1130 in einer Vormbacher Klosterchronik erstmal erwähnt. Die Petrusschlüsselunseres Kirchenpatrons sind im Gemeindewappen fest verankert.
Nördlich im Ort auf einem steil nach Osten hin abfallenden Hang, ringförmige Kirchhofanlage von Friedhofsmauer umgeben.
Urk. ca. 1140 capella Sancti Petri ca. 1230 in ecclesia reinpach; ehem. Filiale von Taufkirchen an der Pram, ab ca. 1575 vom ehem. Chorherrenstift Suben betreut; selbständige Pfarre seit 1784.
In den Chorecken, südlich zweigeschossige Sakristei (1896), nördlich breit gelagerte, eingeschossige Leichenhalle (1974).
Prägender Um- bzw. Neubau 1896.
Einfache späthistoristische Kirche unter Beibehaltung des mittelalterlichen Westturmes sowie der westlichen zwei Langhausjoche.
Der Ostteil der Kirche durch den Niveauabfall über z.T.hohen Substruktionen aus Bruchsteinen. Rundbogenfenster Gliederung der Rieselputzfassaden durch glatte Lisenenund gequaderte Fensterfaschen; einheitliches Satteldach über der Apsis abgewalmt. An der Ostseite des Chores ädikulaartige Nischenkapelle ( 1896 ) mit hoher Rundbogenöffnung zwischen Eckpilastem und Ölberggruppe, wohl um 1896.Buntglasfenster im Langhaus nach Entwürfen von Alfred Stifter, um 1964.
Die Einrichtung 2002 nach Plänen von Sepp Auer
in minimalistischen Formen ausgeführt (Volksaltar, Ambo, Sakramentshaus, Bänke etc.); ältere Figuren aus dem Kirchenbestand aufgestellt.
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