Männertag der KMB
Da nun, wie angekündigt, der Aktivistenkreis abtritt, ziemt es sich, anstatt eines Jahresberichts, einen Rückblick bis zu den Anfängen der KMB in unserer Pfarre zu versuchen.
Das möchte ich tun voll Dankbarkeit und Achtung gegenüber denen, die in den knapp 60 Jahren seit es die KMB schon bei uns gibt, da mitgearbeitet haben.
Zunächst die, die ihr als Obmänner vor gestanden sind: sieben an der Zahl:
Josef Voglmayr(+)(1951-60), Josef Eder(60-76), Schaubmayr Hermann(+)(76-82), Hain Franz(1982 – 86), Voglmayr Anton(86-96), Peer Sepp(96-2002) und unser Team dann bis heute.
In dieser Zeit hat sich vielerlei entwickelt. „Es war sehr schön und immer war was los“. Wörtlich genau so sagte mir neulich einer der Obmänner in den 80er Jahren, und mit Recht: Seit damals bin ich nämlich schon dabei.
Es war immer was los:
Da war einmal der Aktivistenkreis monatlich mit Schriftlesung.
(Am Sonntag gab es schon die Einladung mit Bibelstelle auf dem Streiferl).
Das gemeinsame Ringen um eine solche Bibelstelle hinterließ bei mir oft Eindrücke, an die ich mich immer wieder erinnere, wenn diese Stelle in der Messe vorgelesen wird.
Was beim Bibelgespräch oft hereinkam an Fakten aus der Umwelt – Szene, ganz neue Sichtweisen zum Thema „3. Welt“- Da konnte man was tun!
Bei der Messe vor die Pfarre hintreten, etwas lesen oder gar das erste Mal frei sprechen.
Da fühlte ich mich vorher immer miserabel. Schuldgefühle, Stoßgebet: Herr, Mach mich rein! Und es geschah auch was: „Ja, er reinigt. Man spürt: Er ist bei seiner Gruppe.“
Dass man als Gruppe auch nach außen hin was bewegen konnte, war nicht zu übersehen:
Der Pfarr – Fasching – gemeinsam mit der KFB und Jugend: 20 mal.
Für viele gab es da eine Bühne zum Auftreten vor unseren Pfarr-Angehörigen.
Wie viele haben ihre ersten Schritte da geschafft – ohne den Halt der Gruppe hätte ich mich nicht getraut.
Dann das nächste: Heuer gab es ihn wieder: den Pfarr-Ausflug im Herbst - die meisten in der Ära Voglmayer - auf 10 haben wir uns neulich spontan zurückerinnern können.
Die Bruder in Not – Sammlung im Rahmen einer Messe gibt es bei uns wahrscheinlich schon seit ihrem Start in unserer Diözese(1968).
Diese Berichte aus den 3. Welt – Ländern gingen uns unter die Haut. Da muss dann was geschehen. Nur so bleibt man autentisch.
Es geschah auch was: Es kam der 3. Welt – Kreis mit vielen Treffen, Film – Vorführungen, Vorträgen.
Es kam der EZA – Verkauf: In der alten Schule, in dem feuchten Loch. Das alles wurde gestartet von Hieronymus Ecker, später aber übernommen von Anton Voglmayer, der bis heute diesen Markt beliefert- zuerst vom Lager in Salzburg, nun schon lang in Linz. Am neuen Pfarrheim und am EZA – Verkaufsraum war die KMB sehr stark beteiligt.
Auch schon vorher, unter Obmann Franz Hain gab es schon eine Aktion für die 3. Welt: den Christbaum – Verkauf. Daraus hat sich der Tannenreisig – Stand entwickelt, der von einer großen Zahl von Kundschaften dankbar angenommen wird. Er wird schon viele Jahre hauptsächlich nur mehr von Berthold Schaubmayr organisiert und durchgeführt.
Schon in der Woche vor Adventbeginn errichtet und verlässlich nachbeliefert - bis hin zum 24. Dezember.
Das ist sicher noch nicht alles, was auf Orts-Ebene geschehen ist: Der Einkehrtag; ganz früher gab es sogar Exerzitien. Gerade in dieser Woche erzählte mir ein älteres Mitglied, wie er da in seiner am Vorbild der Eltern gewachsenen Haltung bestärkt und auf seinem Lebensweg gefestigt worden war.
Die Gründonnerstag – Anbetung gibt es sicher auch schon lang.
Dazu käme auch noch einiges auf Dekanats- und Diözesanebene.
Soweit der Rückblick!
Und nun diese vielleicht längst fällige Zäsur, nach dem es nächstes Jahr vielleicht keinen Männertag mehr gibt.
Welches Signal soll von diesem Schritt jetzt ausgehen? Vielleicht wäre grad das Schweigen drüber schon das lauteste Signal, durch das die meisten sich vielleicht am stärksten treffen lassen.
Der Platz ist frei, ist nichts mehr da, was uns den Blick verstellt.
Vielleicht, wenn solche Scheinreservoire, auf die man die Verantwortung für Werte und Gemeinschaft abgeschoben hat, jetzt weg sind, dass die Einzelnen, die Väter, die Familien sich mehr drum annehmen, sich engagieren – und zu dem Zweck ganz spontan sich austauschen und dazu regelmäßig treffen, dass so ganz neu wieder kleine Gruppen wachsen, dazu soll dieses Abtreten ein stummer, aber umso deutlicher Impuls sein.
Der Schriftführer: Rupert Reiter