Zum Thema Firmvorbereitung:
Als strapaziöses Erlebnis habe ich meine Firmung zu Pfingsten 1949 (schon 1 Jahr nach der Erstkommunion) in Erinnerung. Ich durfte mit Herrn Schiffler (ein Wirt in Sarleinsbach, der auch einen Firmling hatte) im Einspänner (ein Pferd mit Steirer-Wagerl) die 13 km nach Peilstein fahren. Mein Firmpate, der Onkel Nazl, kam mit dem Fahrrad von Götzendorf. Ich glaubte zwar das Gerede von der Watschn, die man vom Bischof bekommen soll, nicht, war aber doch von seiner sanften Berührung überrascht. Im Wirtshaus bekam ich dann ein Kracherl und mein Pate und ich teilten uns ein Paar Würstel. Bei einem Stand kaufte er mir noch einen blauen Luftballon und eine 1-Schilling-Bensdorp-Schokolade und nahm mich auf der Fahrrad-Stange mit nach Götzendorf. Weil wir die ca 8 km nur auf Schotterstraßen fuhren, spürte ich meinen Hintern fast nicht mehr, als ich vom Rad hüpfte. Ich bekam mein Firmgeschenk, einen blau getupften Hemdstoff und eine Torte von der Großmutter. Dann durfte ich zu Fuß heim nach Sarleinsbach gehen. „Es is ja eh nimma weit“, tröstete mich der Göd. „Ja, eh nur 2 Stunden“, dachte ich. Es war ein heißer Tag und die Torte war ziemlich formlos und so verschwitzt wie ich, als ich todmüde und hungrig daheim ankam. Einen Rosenkranz und ein schwarzes Gebetbüchlein mit Goldschnitt bekam ich von meiner Mami. Wie sie den Hemdstoff auch drehte und wendete, er war zu klein auch für nur ein kurzärmeliges Hemd und so wurde eine blau getupfte Unterhose daraus. Es tat mir leid, dass ich den schönen Stoff niemandem zeigen konnte!