PREDIGTGEDANKEN
Predigtskizze
11. Sonntag im Jk., 17. Juni 2018
Begrüßung und Einführung
Christlicher Glaube ist im Kern ein Beziehungsgeschehen – Wir dürfen uns dankbar bewusst machen, dass links und rechts, vor und hinter uns Menschen sitzen, die zwar möglicherweise mit anderen Anliegen, mit verschiedenen Sorgen und Freuden, aber aus dem einen Grund da sind, weil ihnen der Glaube an Jesus von Nazareth und an seine Botschaft vom Reich Gottes zum wertvollen Lebensfundament geworden ist.
In den Gedanken zum Kyrie wollen wir uns auf die Feier der Eucharistie vorbereiten.
Liebe Gottesdienstgemeinschaft!
Im Evangelium zum heutigen Sonntag wird spürbar, wie meisterhaft Jesus mit Sprachbildern umzugehen weiß. Er verwendet ein vertrautes Bild aus der bäuerlichen Lebenswelt, um den Menschen eine Ahnung vom Reich Gottes zu vermitteln.
Die Evangelienstelle provoziert manche Frage:
Wer hat gepflanzt?
Wie geschieht das Wachstum?
Welche Pflege braucht die Saat? Kann der Mensch das Wachsen beschleunigen? Gibt es Bedingungen, die ein Wachsen des Saatkorns verhindern?
Eine bedeutsame Botschaft des Evangeliums lässt sich in knappen Worten zusammenfassen: Alles in unserem Leben beginnt klein!
Das gilt biologisch betrachtet für jede und jeden von uns. Als Menschen kommen wir klein, bedürftig und angewiesen auf Zuwendung und Hilfe ins Leben.
Der kleine Beginn gilt aber auch für viele andere Lebensbereiche: Für das Erlernen eines Instrumentes etwa oder den Spracherwerb. In diese Kategorie des kleinen Anfangs gehört vielleicht auch die Liebe, der Glaube oder der Friede.
Jesus vergleicht auch das Reich Gottes mit einem winzig kleinen Samenkorn.
Dieses Reich ist für Jesus keine jenseitige Größe oder Hoffnung, sondern heute, mitten im Leben soll es wachsen und spürbar werden.
Es ist kein Reich mit üblichen Herrschaftsstrukturen, mit Hierarchien, mit denen da oben und denen da unten.
Dieses Reich Gottes Reich definiert sich durch folgende Begriffe: Friede, Gerechtigkeit, Erbarmen, Liebe, Geduld, Glaube, Vergebung.
Wir Christinnen und Christen, die wir von Jesus unseren Namen haben, sind berufen, an diesem Reich mitzubauen, dort wo wir leben, wo wir Familie und Beziehung gestalten, wo wir arbeiten und feiern. Auch hier gilt der Grundsatz der kleinen Schritte. Nicht von Heute auf Morgen muss dieses Reich entstehen, sondern in kleinen Schritten. Das ist unser zentraler Auftrag aus der Sicht unseres Glaubens.
Nicht mehr – aber auch nicht weniger.
Amen.