Lichter, die erinnern: Nächtliche Schönheit auf dem Friedhof
"DAS TOR ZUM FRIEDEN"
Ich gehe am Abend durch das schmiedeeiserne Tor des Friedhofs.
Stille umgibt mich.
Die Unruhe, die sonst unser Leben treibt, scheint hier keinen Zutritt zu haben.
Wie doch die Wichtigkeiten unseres Lebens angesichts des Todes plötzlich unwichtig werden.
Ich lasse diese Stille auf mich wirken.
Eine ganz eigene, eine heilige Atmosphäre liegt das ganze Jahr hindurch über den Gräbern.
Friedhofsruhe.
In der Stille taucht die Frage auf: Wo bist du wohl jetzt?
Der Friedhof, der das, was an uns sterblich ist, aufnimmt, kann doch nicht das letzte Ziel sein?
Frieden - ist etwas anderes als Grabesruhe.
Alle Kräfte der Zerstörung können uns zwar nichts mehr anhaben und kein Pein mehr bereiten.
Aber das ist nur die eine Seite des Friedens.
Der Frieden, so wie Jesus ihn meint, hat noch eine andere Seite:
Mit den Augen des Glaubens betrachtet, bedeutet Friede auch:
Zu neuem Leben finden, in umfassender Weise ganz und heil werden,
zu einer Vollendung und Erffüllung kommen.
Frieden-Shalom, sagten sie im alten Israel, und sie meinten damit die Fülle des Lebens, mit Gott, sich selbst und den Menschen in Einklang.
So soll es sein:
Der Friedhof vor unserer Kirche - ein Vorhof zu solchem Frieden, ein Vorhof zum ewigen Leben bei Gott.
