Filialkirche St. Valentin
Vor 1200 Jahren beschloss eine Synode für unsere Gegend die Errichtung von Taufgelegenheiten außerhalb der Pfarrkirchen. Häufig wurden diese Taufkirchen an damals überlieferten heiligen Orten mit besonderen Quellen errichtet. Es ist daher legitim, auch in St. Valentin ein vorchristliches Heiligtum anzunehmen.
Wallfahrt nach St. Valentin
Früher kamen während eines Jahres bis zu vierzig Pilgerzüge aus der näheren und weiteren Umgebung nach St. Valentin. Gründe dafür waren die in der Kirche liegende Quelle, deren Wasser gegen Augenkrankheiten helfen sollte, und der Patron der Kirche, St. Valentin, der als Beschützer und Helfer gegen Fraisen und Epilepsie galt. Die Kirche mit dem gut erhaltenen Netzrippengewölbe überstand die Reformationszeit und die Auflassung der Kirchen und Klöster unter Kaiser Josef II. (1741-1790). Erst vor dem 2. Weltkrieg endete die Wallfahrtszeit. In letzter Zeit wird die Kirche zunehmend wieder Ziel von privaten Pilgern und Gruppen. In den Sommermonaten wird regelmäßig der Rosenkranz gebetet, es werden auch Maiandachten und Sonntagsgottesdienste gefeiert.
Zur Einrichtung:
- Der Volksaltar ist wahrscheinlich ein Teil des einstigen Speisgitters aus dem Jahr 1722.
- Diverse Bilder und Plastiken (hl. Valentin, Lourdesmadonna und hl. Florian) stammen aus der Zeit zwischen 1880 und 1910)
- Die Christusfigur am großen Wandkreuz im Altarraum ist ein Teil der ehemals gotischen Einrichtung und stammt aus der Zeit zwischen 1510 und 1540.
- Seit September 2001 hat die Filialkirche wieder einen Hochaltar (Südtiroler Schnitzarbeit). Gespendet wurde er von Hans Ortner, der 2003 auch einen Kreuzweg für die Valentinskirche schnitzen ließ.
Valentin, der bei übermächtigen Krankheiten hilft (Gedenktag: 7.Jänner) wird als Diözesanpatron von Passau verehrt und manchmal mit Krüppeln und Epileptikern zu seinen Füßen dargestellt.
(Auszüge aus dem Kirchenführer der Pfarre Pichl)
Die Filialkirche St. Valentin wurde von 2004-2012 einer Außen- und Innenrenovierung unterzogen. Sie erstrahlt wieder in neuem Glanz. Viele Robotstunden von engagierten Pfarrmitgliedern und die vielen privaten Spender und Gönner der Filialkirche machten es neben den Förderungen von der Diözese Linz, dem Land Oberösterreich, der Gemeinde und dem Bundesdenkmalamt möglich, dieses Projekt in die Tat umzusetzen.
Der Abschluss dieser Renovierung wurde mit einem Festakt zur Turmkreuzsteckung und der Segnung des neuen Turmkreuzes am So. 23. Sept. 2012 gefeiert.