Priesterjubiläum
Die Legende berichtet, dass der Apostel Petrus am Ende seines Lebens, in Rom angekommen, seinem Martyrium entfliehen möchte und auf der Via Appia aus Rom flüchtet. Auf diesem Weg begegnet er Jesus, dem Auferstandenen. Verwundert über dieses Wiedersehn mit seinem Herrn fragt er diesen: „Quo vadis, domine?“ – Wohin gehst du, Herr? Die Antwort Jesu, dass er nach Rom gehe, lässt auch Petrus wieder umkehren und seinen Weg konsequent bis zum Ende weiter gehen.
Diese Episode war der Kerngedanke meiner Predigt zum 55jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Josef Steinkellner, Tarsdorf, der mit uns in Ostermiething in der festlich geschmückten Kirche am 29. Juni, dem Priesterweihetag, einen feierlichen Gottesdienst zelebrierte.
Unter uns war auch Franziskus Schachreiter, der an diesem Tag zum Priester geweiht worden wäre, wenn nicht die Coronakrise alles verändert hätte.
Jesus immer wieder zu fragen, wohin er geht, um den eigenen Weg zu erkennen, das ist auch unser aller Aufgabe. Sich also zu fragen, wo und wofür würde Jesus in meiner je konkreten Lebenssituation stehen und was würde er tun, soll unser Beten und Fragen nach Sinn und Erfüllung bestimmen.
Nötigenfalls heißt dies, wie im Falle des Petrus, eine andere Richtung einzuschlagen, um der eigenen Berufung, so wie Gott uns gemeint hat, gerecht zu werden.
Jedenfalls wird es, mit Jesus als unseren Wegbegleiter und Wegweiser ein Weg hin zu wahren, guten und tragfähigen Stationen unseres Dasein werden!
Musikalisch umrahmt wurde die Festmesse von Juliane Friedl, Sophie Forstmayr, Daniela Eder und Franziskus Schachreiter sowie dem kräftigen Volksgesang, wozu auch die herrliche Akustik unserer Kirche ihr übrigens beitrug.
Text: Pfarrer Markus Menner
Fotos: Sigi Holzner