Rorate
Als Rorate-Messen werden besonders gestaltete Messfeiern zu früher Morgenstund´ im Advent bezeichnet. Obwohl kaum jemanden das frühe Aufstehen leicht fällt, erfreuen sich diese Messen großer Beliebtheit - auch bei uns hier in Ostermiething. Es ist eine beeindruckende Erfahrung, den Tag meditativ zu beginnen - draußen und in der Kirche Finsternis. Kerzen sind es, die uns langsam in den Tag hineinführen. Die Bezeichnung "Rorate" stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja: Rorate caeli desuper - „Tauet, Himmel, von oben“.
Der Rorateruf artikuliert die sehnsüchtige Erwartung des Volkes Gottes, das die Ankunft des Herrn in Herrlichkeit erwartet. Die Adventzeit - eine Zeit der Vorbereitung auf das Kommen des Herrn: die Roratemessen können dazu einen Impuls geben.
Bis zur liturgischen Erneuerung nach dem II. Vatikanischen Konzil waren Roratemessen hauptsächlich Votivmessen zu Ehren Marias. Wegen des dabei vorgetragenen Evangeliums von der Verkündigung des Herrn durch den Engel Gabriel bezeichnete man sie auch als "Engelamt". In Ostermiething wird am 8. Dezember - am Tag der ohne Erbschuld empfangenen Jungfrau Maria eine Rorate zu Ehren unserer Kirchenpatronin gefeiert. (mf)