Familiengottesdienst zu Christkönig
An diesem letzten Sonntag im November drehten wir das Rad der Zeit um 75 Jahre zurück. Im Jahre 1938 war unser Heimatland Österreich bereits von der Landkarte verschwunden. In den sogenannten Novemberpogromen erfolgten gezielte Angriffe auf Leben, Eigentum und Synagogen von jüdischen Mitmenschen im gesamten Deutschen Reich.
Die Jungscharkinder versuchten sich in die damalige Situation der Kinder hineinzuversetzen und gestalteten einen Bußakt zum Gedenken und Bedenken sowie einen Tanz zu "Hevenu Shalom".
Der Familienchor & Maja Ströbele (Klarinette), Marianne Mösenbichler (Gitarre) sowie Christiane Auer (Querflöte) bereicherten den Gottesdienst mit Liedern und Melodien zum Nachdenken. Christina Schernberger beeindruckte mit Ihrem Solo auf Hebräisch: "Kol Ha´Olam Kulo" - die Welt ist eine enge Brücke.
Die Fürbitten wurden von der Sportunion Ostermiething gestaltet. Sie drückten aus, dass in unserer Zeit gerade der Sport eine Brücke zwischen den Völkern der Erde bauen kann. Pfarrer Markus Menner zitierte in seiner Predigt Klaus Hemmerle, den früheren Bischof aus Aachen:
„Man hat meinem Gott das Haus angezündet
- und die Meinen haben es getan.
Man hat es denen weggenommen,
die mir den Namen meines Gottes schenkten
- und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen ihr eigenes Haus weggenommen
- und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen ihr Hab und Gut, ihre Ehre,
ihren Namen weggenommen
- und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen das Leben weggenommen
- und die Meinen haben es getan.
Die den Namen desselben Gottes anrufen,
haben dazu geschwiegen
- ja, die Meinen haben es getan.
Man sagt: Vergessen wir’s und Schluss damit.
Das Vergessen kommt unversehens,
unerkannt zurück.
Wie soll Schluss sein mit dem was man vergisst?“
(mf)