Weihnachtspredigt

Anfangs – bei meinen Überlegungen, was ich euch heuer zu Weihnachten mitgeben möchte, dachte ich mir, dass dies ein schönes Bild dafür ist, was wir jährlich zu Weihnachten feiern. -Dass also die Menschwerdung Gottes im Kind von Bethlehem vergleichbar ist mit der veränderten äußeren Erscheinung unseres Gotteshauses. Ein neuer Anstrich sozusagen, der durch das Wunder der Weihnacht für alle Zeiten in die Welt gekommen ist, eine veränderte Sicht, eine neue Perspektive, neue Hoffnung für alle Menschen guten Willens.

Aber Weihnachten ist mehr! Der Vergleich mit einer veränderten Außengestalt unserer Kirche als Bild für dieses Ereignis greift zu kurz.

Die Welt bekam und bekommt durch Jesus, dem Gottessohn in Menschengestalt ja nicht nur einen neuen Anstrich, Weihnachten hat viel mehr verändernde Kraft. Es gleicht, um noch einmal im Bild unserer Kirche zu bleiben, schon eher einer Generalsanierung, innen und außen! Vor allem die Herzen, das Innere der Menschheit kann sich und hat sich durch IHN grundlegend geändert: „Jesus der Retter ist da“, singen wir dementsprechend im Lied „Stille Nacht“. Keine rein äußerliche Kurskorrektur, keine billige Vertröstung, keine oberflächliche Gefühlsromantik oder gar Realitätsverweigerung – nein Veränderung im Voll- und ganzheitlichen Sinn.

Weihnachten kann werden, wenn wir gleichsam gegen allen rein äußeren Anschein nicht aufhören, daran zu glauben, dass es Hilfe und Rettung gibt, weil es Gott gibt, der uns in der Geburt Jesu das schönste und wertvollste Geschenk aller Zeiten gemacht hat, das Geschenk seiner unübertrefflichen Liebe.

Dass wir solch eine Rettung, solch grundlegende Veränderung und Heilung gerade jetzt in krisengeschüttelten Zeiten brauchen, ist wohl unumstritten.

Gott tut das Seine.

An uns liegt es, das Unsere zu tun, uns für sein Kommen in unserem Leben zu öffnen und durch unser Leben ihn zu bezeugen, heute zu Weihnachten und an jedem neuen Tag, der uns geschenkt ist, um das Antlitz der Erde zu erneuern.

^{Pfarrer Markus Menner}